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Herrliches Trentino
Wandern im Valsugana:
auf die Cima di Vezzena
Wie sagt Wikipedia, das alleswissende Portal, so schön: Die Valsugana (auch Val Sugana, deutsch gelegentlich Suganertal bzw. Suganatal) ist ein Tal in Italien im Südosten des Trentino östlich von Trient an der Grenze zum Veneto.
Sehr
treffend gesagt, aber auch trocken. Was ist also die Valsugana? Kurz und gut,
aus eigener Erfahrung: Es ist ein herrliches Tal, mit zwei wunderschönen Seen,
der Brenta, die hier durchfließt, und mit den Fleimstaler Alpen, den Vizentiner Alpen und
der Brenta, die man im Blickfeld hat, auch ein erstklassiges Ziel für Bergfreunde.
Es liegt zwischen zwei
deutschen Sprachinseln in denen noch das alte mittelhochdeutsche zimbrisch
gesprochen wird: Im Norden das Valle del Mocheni, im Süden Lusérn (Luserna). Zudem
hat es den Vorteil, dass das Tal nicht so überlaufen ist wie manche Gegenden in
Südtirol oder Österreich. Grund also, dort man in Urlaub und auf Tour zu gehen.
Ich war in Begleitung meines
Bergführers Alessandro unterweg – er ist übrigens auch als Autor von Führern
bekannt. Sein deutschsprachiger Führer steht unten. Er scheint hier mit jedem
Stein per Du zu sein, war also genau der richtige, mit alles zu erklären.
Zuerst ging es auf teilweise wagemutig in den Fels gearbeiteten Sträßchen
hinauf zum Baita al Verne (1400 m). Ab hier folgten wir einer alten österreichischen
Militärstraße, eines von vielen Relikten aus der Zeit des Ersten Weltkrieges,
von denen wir noch mehr zu sehen bekamen.
Erst ging es, unweit der Grenze
zum Veneto, durch die grünen Almwiesen der Hochebene Altipiano di Vezzena. Wie
Alessandro sagte, wäre das die größte Almfläche im Trentino. Kühe waren noch
nicht zu sehen, Alessandro meinte, die kämen vielleicht eine Woche später – vor
kurzem wäre hier noch Winter gewesen, und in den heute so überreich blühenden
Wiesen mit ihren herrlichen Blumen wäre vor ein paar Tagen noch keine einzige
Blume zu sehen gewesen. Wie auch zu erfahren war: Der DAV Summit Club hat hier
sein Sommeropening gefeiert – allerdings mit Schneeschuhtouren anstatt mit
Wanderungen. Alles verrückt…
Ein Sturm der Sonderklasse …
Was auch dazu passt war das
Ereignis im Oktober 2018, als ein gewaltiger Sturm mit Windgeschwindigkeiten um
die 200 Stundenkilometern ganze Waldflächen platt legte. Das hatte auch
Auswirkungen auf unsere Tour: Der „Normalweg“ wäre eigentlich der Pfad 205
gewesen, der auf den Gipfel geführt hätte. Der war aber leider gesperrt, weil
die Bäume kreuz und quer lagen. War vielleicht auch besser so: die
Militärstraße war nicht ganz so steil und gemütlicher zu gehen.
Jedenfalls führte sie uns zuerst
zum Forte Verle (1505 m), eine Ruine eines österreichischen Befestigungswerkes.
Etwas später tauchten wir in den Wald ein. In ihm stiegen wir bis kurz vor den
Gipfel hinauf, der Restanstieg fand in der hier doch etwas brennenden Sonne
statt.
… und Aussicht der Sonderklasse
Cima di Vezzena
Oben auf dem Gipfel stand eine
weitere Ruine einer Befestigung, das Spitz Verle. Die grandiose Aussicht auf
das Valsugana, den Lago die Caldonazzo und den Lago die Levice mit den
gleichnamigen Orten, das landwirtschaftlich geprägte Mosaik des Talgrunds war
grandios. Im Hintergrund baut die Brenta ihre Skyline auf. Eigentlich. Nicht
aber heute an dem doch diesigen Tag. Schade – aber Dunst in der Luft ist ja ein
Indikator für gut bleibendes Wetter, und das hat ja auch was für sich. Also
konnte man die nicht sichtbare Brentagruppe verschmerzen.
Als kleine Kuriosität lernten wir
Lorenzo kennen, einen Angehörigen der zimbrischen Sprachgruppe aus Lusérn. Er
erzählte uns einiges von dieser Besonderheit, aus seinem Leben, und von seinen
Bekannten, die in die Nähe meines Wohnorts ausgewandert seien. Auch Alessandro
kommt aus dieser Volksgruppe, allerdings aus der Gegend des Valle del Mocheni. Sein Name Beber hat sich aus dem deutschen
Weber entwickelt, weil das W wie B gesprochen wird.
Diese knapp 12,5 Kilometer lange
Tour hat ungefähr 470 Höhenmeter. Man sollte ungefähr 4 Stunden für sie
einkalkulieren.
Hier finden Sie auf Instagram weitere Fotos:
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https://www.instagram.com/p/By29OOHCS3f/
https://www.instagram.com/p/By2_GM0iYlp/
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https://www.instagram.com/p/By581q4CKCv/
https://www.instagram.com/p/By59vglC6DV/
Weitere Informationen:
Tourismusverband Valsugana Lagorai
I-38056 Levico Terme (TN), Viale
V. Emanuele, 3
Tel. +39 0461 727700
www.visitvalsugana.it
Bergführer:
Alessandro Beber
Kontakt: www.mountime.com
Telefon +39 3394852008
Unterkunft:
https://www.hotel-ambassador.it/de/
Empfohlene Karte:
KOMPASS Wanderkarte 75, Valsugana, Trento, Piné, Levico, Lavarone: 5in1
Wanderkarte 1:50 000 mit Panorama, Aktiv Guide und Detailkarten 1:25 000
Literatur:
Benno F.
Zimmermann: Vizentiner Alpen. Fleimstal Lagorai Valsugana Monte Grappa Monti
Lessini. 58 Touren. Rother Wanderführer, 1. Auflage 2017, 272 Seiten mit 80
Farbabbildungen, 58 Höhenprofile, 58 Wanderkärtchen im Maßstab 1:50 000 /
1:75 000, eine Übersichtskarte, GPS-Tracks zum Download, Format 11,5 x
16,5 cm, kartoniert mit Polytex-Laminierung. Rother Verlag, München, 20176.
ISBN 978-3-7633-4514-4. 14,90 Euro [D] • 15,40 Euro [A] • 21,90 SFr
E-Book: ISBN 978-3-7633-0224-6 12,99 Euro [D] • 12,99 Euro [A] • 18,90
SFr.
Alessandro Beber: Erlebnisskitouren im Lagorai. 196 Seiten, farbig illustriert. Tappeiner
Verlag. ISBN 978-8870735628.
9,90 €.
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Dieter Buck
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