Sonntag, 31. August 2014

Grundlsee: Koppentraun, Koppenwinkel und Koppenbrüllerhöhle - unbezahlte Werbung

Zwischen 2 Ländern
Vom Grundlsee in die Wildnis







Zwischen dem Bahnhof Bad Aussee und dem Gasthof Koppenrast - oder weiter bis Obertraun am Hallstätter See - weist die Koppentraun recht wilde, romantische Stellen auf, dazu kommt die Koppenbrüllerhöhle, die man besichtigen kann. Der Weg dazwischen führt von der Steiermark nach Oberösterreich. 





Und so machten wir uns nach einem ausgiebigem Frühstück im Hotel Backenstein am Grundlsee auf den Weg. Der Wetterbericht hatte für den Nachmittag ohnehin schlechtes Wetter angesagt, so dass es ganz gut war, wenn man morgens bald losging.





Der Koppentalwanderweg verläuft parallel zur ersten Trasse der Salzkammergutbahn, die 1876/1877 erbaut wurde. Bereits beim damaligen Bau wurden Exponate aus der Bronzezeit gefunden, spätere erst in jüngerer Zeit bei geplanten Grabungen. Insgesamt machte man Funde aus vier Epochen: der Urnenfelderzeit, der Hallstattzeit, der La Tène-Zeit und der Römerzeit. 





Auch eine Art „Raststation“ wurde gefunden. Da die Gleise zu nahe am Wasser verliefen und öfters von der Koppentraun überflutet wurden, musste man sie höher verlegen. Auch die alten Funde wurden nahe der heutigen Straße gefunden, was darauf schließen lässt, dass man auch damals auf die besser begehbaren Hänge am linken Traunufer auswich. Der Weg ging mit Sicherheit auf den Salzabbau zurück; das Salz musste ja schließlich nach Süden exportiert bzw. Hallstatt versorgt werden.





Unterwegs kommt man an zahlreichen Schildern vorbei, die naturkundliche oder historische Besonderheiten erklären. Es gibt hier urzeitliche Spuren, mit dem Tunneleingang Reste der urtümlichen Bahnlinie aus dem 19. Jahrhundert - die von einem Unwetter weggespült wurde, eine kühne Hängebrücke, vom Sarstein herab gewaltige Lawinenrinnen, die Bahnbaukapelle und natürlich die Koppenbrüllerhöhle, eine Tropfsteinhöhle.





Im Bereich der Hängebrücke ist das Koppental archäologisch bedeutsam, hat man hier doch zahlreiche Funde bis zurück in die Urnenfelderzeit (um 1200 v. Chr.) gemacht. Einst führte durch das Tal ein bedeutender Verkehrs- und Handelsweg von Hallstatt ins Ennstal. Hier wurde Salz transportiert.





Die Koppenbrüllerhöhle, eigentlich eine mächtige Quelle bzw. eine wasserführende Tropfsteinhöhle, wurde 1909 erschlossen. Sie wurde bereits von Friedrich Simony erforscht, nach dem die Simonygalerie, die Simonyhalle und die Simonykapelle benannt wurden. 






In der Engl-Höhle versteckte sich um 1770 Franz Engl vor dem Militär. 1849 wurde in einem Reiseführer zu ihr geschrieben: „Furchtbar rauscht und brauset es im inneren Raum, und jeder, der zum ersten Male hier eintritt, naht mit einer ganz eigenthümlichen, spannenden Empfindung dem geheimnisvollen Schlunde. Hier brauset nämlich ein Wildbach nieder. Wenn auf den Hochgebirgen der Schnee schmilzt und sein Gewässer durchsickern lässt durch das klüftige Kalkgebirge, dann wüthet dieser Bach, schleudert seine Wellen heraus in den Brüllergraben und von dort stürzen sie über den terrassierten Felsen in die Traun hinab.“






Ein Erlebnis innerhalb dieser ganzen „Wildniswanderei“ ist auch der kleine Rundweg beim Gasthaus Koppenrast. Man geht vom Parkplatz aus zur Koppenwinklalm, die am idyllischen Koppenwinkelsee liegt. Hier findet man auch einen der so genannten Glücksplätze des Salzkammerguts. 







In dem etwa 200 Meter langen, aber nur einen halben Meter tiefen Koppenwinkelsee (oder -lacke) treten Karstquellen zu Tage, deren Wasser aus dem Dachstein kommt und deshalb auch im Sommer sehr kalt ist. Das kohlensäurehaltige Wasser löst oben im Kalkgebirge das Gestein auf und sucht sich einen Weg durch selbst geschaffene Dolinen, Klüfte und Spalten in die Tiefe.







Vom See aus kann man weitergehen zum wild schäumenden Ursprung des Bühlerbachs. Danach überquert man die hier schon recht breite Traun und kommt nach Reith. Entlang der Bahnlinie kann man dann zurück zur Koppenrast wandern. 






Der Weg vom Bad Ausseer Bahnhof bis zur Koppenrast beträgt rund 9 1/2 Kilometer, führt nur leicht auf und ab und kann in rund 2 1/2 Stunden (einfach) begangen werden. Für den Rückweg nimmt man entweder die Bahn oder ein Taxi. Einkehren kann man, von Bad Aussee her gesehen, an der Mostschänke Sarsteinrast, dem Bauernhof Demml, der Schutzhütte Koppental und dem Gasthof Koppenrast.

Dieter und Marlies Buck

Weitere Impressionen von Koppenrast, Koppenwinkelsee, Bühlbachursprung und Koppentraun

















































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Dieter Buck
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