Berge in Flammen: Sonnwend- und Herz-Jesu-Feuer in Tirol
Wer schon einmal in Tirol war und gesehen hat, unter welch dicker Schneedecke im Winter ein Dorf verschwinden und wie beschwerlich die landwirtschaftliche Arbeit in den Bergen sein kann, der kann sich auch vorstellen, wie sehnlich der Sommer mit seinem üppigen Grün im bäuerlichen Jahreskreis erwartet wurde. Kein Wunder also, dass die Sommersonnenwende ein Grund zum Feiern war und es heute noch ist. Eine besondere Rolle spielen dabei die Feuerbräuche, von denen manche auf vorchristliche Zeit zurückgehen.
Die so genannten Sonnwendfeuer gibt es in ganz Tirol, besonders viel Mühe verwendet man aber in der Zugspitzarena darauf, wo der Brauch seit 2010 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe geschützt ist. In dem Talkessel rund um Ehrwald, Lermoos, Biberwier und Berwang sind am 20. Juni 2015 wieder mehrere Hundert Männer vom Morgen an damit beschäftigt, die rund 10.000 Feuerstellen für die geplanten Bilder auszumessen und Brandsäcke an den jeweiligen Plätzen zu deponieren. Ab 22 Uhr werden die einzelnen Feuer entfacht und Bild um Bild – religiöse Motive ebenso wie weltliche – erstrahlt an den Berghängen.
Der beste Ausblick
Die zweite Region in Tirol, die buchstäblich mit Feuereifer ans Werk geht, liegt im Tiroler Unterland: Im Brixental und am Wilden Kaiser sind ebenfalls für den 20. Juni 2015 Bergfeuer geplant, und damit man den Ausblick von oben genießen kann, sind die Bergbahnen der Region an diesem Abend in Betrieb.
Bleibt noch die Landeshauptstadt Innsbruck zu nennen. Das Brauchtum ist beim Innsbrucker Bergsonnwend der Ausgangspunkt für ein sommerliches Fest vom Nachmittag bis tief in die Nacht hinein. Entlang der Stationen der Nordkettenbahn – vom Löwenhaus über den Alpenzoo, die Hungerburg und die Seegrube bis zum Hafelekar – gibt es am 20. Juni 2015 Musik und Tanz, gutes Essen vom Grill und neben den Bergfeuern auch noch andere stimmungsvolle Programmpunkte für Kinder und Erwachsene.
Doch nicht nur die Sommersonnenwende ist Anlass dazu, in Tirol Bergfeuer zu entzünden. Sie haben auch historischen und religiösen Hintergrund. Denn während der Napoleonischen Kriege beteten die Tiroler Landstände zum heiligen Herzen Jesu um Hilfe im Kampf und gelobten dafür ewige Treue. Die im Krieg auf den Bergen verwendeten Signalfeuer erhielten im Frieden eine neue Bedeutung. Heute werden sie am zweiten Sonntag nach Fronleichnam – 2015 ist dies der 14. Juni – in Erinnerung an das Herz-Jesu-Gelöbnis entzündet. Die Motive sind im Gegensatz zu den Sonnwendfeuern durchwegs religiös geprägt: Kreuze, flammende Herzen oder die Zeichen IHS und INRI für Jesus zeugen davon, dass Tirol seinen Beinamen „Heiliges Land“ auch heute noch zu Recht trägt.
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Dieter Buck
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