Alm
an Alm an Alm:
Auf
dem Salzburger Almenweg
durchs Großarltal
Wenn wir schon im Tal der Almen sind, dann wollen wir auch ein paar der
Almen besuchen. Einige kennen wir ja schon, aber man freut sich ja jedes Mal
darauf, in den prächtigen Holzhäusern einkehren zu dürfen.
Und so haben wir uns eine Runde über verschiedene Almen vorgenommen. Man
wandert auf guten Wegen, und vor allem, man hat immer eine prächtige Aussicht
zur Bergwelt auf der gegenüber liegenden Talseite. Markant stechen hier
Höllwand und Schuhflicker in den Himmel - Ziele für die nächsten Tage.
Man fährt vor Großarl talauswärts und biegt nach dem Ort rechts ab in
Richtung „Breitebenalm“. Nun schraubt sich das Sträßchen empor, bietet aber
immer herrliche Blicke auf die nördlich gelegene Bergwelt - man muss aufpassen,
sich auf die Straße zu konzentrieren und nicht immer nur die Aussicht zu
genießen. Schließlich erreicht man den Parkplatz Sonneggbrücke, die erste
Startmöglichkeit für diese Wanderung. Wir fahren jedoch noch etwas weiter zum
Parkplatz Breitebenweg.
Von hier aus wird gewandert. Wir haben uns für den Uhrzeigersinn
entschlossen, das heißt, wir folgten dem links hoch ziehenden Sträßchen in
Richtung der Höfe (Unterwand). Vor einem Hof wurden wir nach rechts auf einen
steil ansteigenden steinigen Weg verwiesen. Die Steilheit blieb, die Steine
gingen dann bald in einen Wiesenweg über. Immer durch die Wiesen ansteigend, ab
und zu sehen wir ein Zeichen, einmal sogar eine Albino-Glockenblume, ging es
hinauf zu einem querenden Güterweg.
Eigentlich führt unser Weg nach rechts weiter zur Unterwandalm. Wir
machen aber vorher noch einen Abstecher nach links, nun auf dem Salzburger
Almenweg.
Salzburger Almenweg
Der Salzburger Almenweg führt bei seinem 350 km langen Streifzug durch die Pongauer Bergwelt in 31 mehr oder weniger langen Tagesetappen zu über 120 Almen. Eine einzigartige Almen-Dichte, über die keine andere Region außer dem Salzburger Pongau verfügt.
Allerdings ist da ein gutes Gedächtnis nötig: Denn jede Alm und jede Hütte hat ihren eigenen Namen. Keine gleicht der anderen. Aber in jeder werden die Wanderer von der Sennerin oder dem Senner mit derselben Herzlichkeit empfangen. Und natürlich auch mit g´schmackigen Almspezialitäten wie frischer Milch, Käse, Butter, Topfen, Joghurt, Brot, Speck oder einem selbst gebrannten Schnapserl verköstigt.
Begleitet wird man entlang des Weges stets vom Bild des Enzians, den man auf allen Markierungen, Hütten, etc. findet. Gleich vier der gesamt 31 Etappen führen durch das Großarltal und so sind die beiden Orte Großarl und Hüttschlag ideale Start- und Zielpunkte für Wanderungen am Salzburger Almenweg. Dieser führt von Bad Gastein kommend hinauf zur Toferscharte. Wer Lust und Kondition hat, der sollte hier unbedingt auf den Gamskarkogel – mit 2.467 m der höchste Grasberg Europas – aufsteigen. Tipp:
Das besondere Gipfelerlebnis mit herrlichen Sonnenauf- und Untergängen hat man, wenn man die Nacht oben am Berg verbringt. Direkt am Gipfel steht die Bad-Gasteiner-Hütte („Gamskarkogelhütte“) und bietet Unterkunft für rund 40 Personen. Danach führt der Weg hinab in die Nationalparkgemeinde Hüttschlag – über die Hallmoosalm hinauf zur Karteisalm und zum Karteistörl. Nach einem kurzen Abstecher zum Tappenkarsee im Kleinarltal verläuft der Almenweg schließlich hinauf zum Draugsteintörl und zurück ins Großarltal.
Dann weiter zu den Draugsteinalmen, Filzmoossattel, Filzmoosalm, Loosbühelalm, Weißalm, Ellmaualm, Großwildalm, Breitenebenalm, Karseggalm, Unterwandalm, Rothofalm, Maurachalm und weiter nach St. Johann-Alpendorf bzw. nach Wagrain. Alternativ kann man anstatt auf Höhe der Almen auch über die Grate und Gipfel gehen und dabei herrliche Aussichten genießen wie hier auf den Tappenkarsee. Von jeder der genannten Almen kann man natürlich auch wieder ins Großarltal absteigen. Nachdem der Almenweg das Großarltal verlassen hat, führt er weiter über Wagrain und Kleinarl bis nach Obertauern, Filzmoos, Werfenweng, zum Hochkönig, über die Salzburger Sonnenterrasse und schließlich über das Gasteinertal wieder zurück ins Großarltal. Ein eigener kostenloser Führer mit detaillierten Kartenblättern im Maßstab 1:50.000 beschreibt ausführlich die insgesamt 31 Etappen (Ausgangspunkt, Bodenbeschaffenheit, Gehzeit, Streckenlänge, Schwierigkeitsgrad, Wegbeschreibung, Einkehrmöglichkeiten, Streckenprofil und Besichtigungstipps). Auf der neuen Wanderkarte „Großarltal“ des Verlages Tappeiner ist der Streckenabschnitt des Salzburger Almenweges im Großarltal gesondert gekennzeichnet.
Info: Tourismusverband Großarltal, A 5611 Großarl, Gemeindestraße 6, Tel. +43 (0)6414/281, Fax : +43 (0)6414/8193, E-Mail: info@grossarltal.info, www.grossarltal.info
Info: Tourismusverband Großarltal, A 5611 Großarl, Gemeindestraße 6, Tel. +43 (0)6414/281, Fax : +43 (0)6414/8193, E-Mail: info@grossarltal.info, www.grossarltal.info
An der nächsten Verzweigung hielten wir uns links und wanderten abwärts
zu einer Jagdhütte. Danach an einer Kreuzung stieg es wieder an. Wir passierten
die Rothofalm mit der kleinen Kapelle rechts des Weges und wanderten auf die
bereits zu sehende Maurachalm zu. Eine Einkehr hier hat man sich nun redlich
verdient, ab dem Abzweig waren wir noch rund eine Stunde unterwegs.
Die Maurachalm (1.620 m) ist die nördlichste Alm des Großarltales.
Sie ist auch die letzte Station des Salzburger Almenweges im Großarltal. Danach führt Sie dieser
Weitwanderweg weiter nach Wagrain. Die Almleute verwöhnen die Wanderer mit
hausgemachten Köstlichkeiten, frischen Krapfen und besonders
erlesenen Schnäpsen wie Vogelbeer oder Holler. Auf dieser
Almhütte wird gerne gesungen und musiziert.
Info: Sebastian Gschwandtl, “Maurach”, Maurachweg 14, A 5611
Großarl, Tel. +43 (0) 6414 293, www.maurachhof.at
Jetzt hieß es aber wieder zurück, vorerst auf demselben Weg bis zur
Unterwandalm. Wie alle Almen hier war auch bei ihr großer Betrieb, fast alle
Plätze waren belegt. Was für mitwandernde Kinder verlockend ist: hier gibt es
einen schönen großen Spielplatz.
Die Unterwandalm (1.600 m) liegt am Salzburger
Almenweg und bietet auch eine Übernachtungsmöglichkeit. Für die
Kinder gibt es einen Spielplatz mit Streicheltieren. Verwöhnt werden die
Wanderer und Mountainbiker auf der Unterwandalm mit Köstlichkeiten aus der
eigenen Produktion wie Brot, Butter, Käse, Speck oder Wurst. Hier wird gerne musiziert
und gesungen. Sollte es einmal später werden,
sind Sonnenuntergänge empfehlenswert.
Info: Herbert Gratz, “Unterwand”, Sonneggweg 41, A 5611
Großarl, Tel. +43 (0) 664 /2412908 oder +43 (0) 664 / 4536438.
Danach ging es weiter zur bereits sichtbaren Karseggalm. Auch sie war
mehr als gut besucht. Wer hier vorbei kommt, sollte es nicht versäumen, einen
Blick ins Innere auf die offene Feuerstelle zu werfen.
Die Karseggalm (1.603 m) ist mit 400 Jahren es die älteste
Almhütte im Großarltal. Hier gibt es keinen Strom, der Boden
der Hütte ist noch mit Lehm ausgelegt. Etwas ganz besonders ist die offene
Feuerstelle, wo auch heute noch im kupfernen Kessel der für das
Großarltal so typische Sauerkäse hergestellt wird. Eine weitere Spezialität
wird hier geräuchert – der Knetkäse.
Einmal pro
Woche kann man den Sennleuten zusehen, wie sie den Sauerkäse herstellen. Diesen
Käse und weitere Spezialitäten aus der eigenen Produktion können bei einer
Brettljause verkostet werden. Für Kinder gibt es einen Spielplatz und
Streicheltiere. Sollte es einmal später werden auf der Alm, dann sind
Sonnenuntergänge auf der Karseggalm sehr empfehlenswert.
Info: Familie Gruber, “Eggut”, Eggriedl 13, A 5611 Großarl,
Tel. +43 (0) 664 / 9150717 oder +43 (0) 664 / 9962188
Weiter dem Güterweg folgend kamen wir zu einer Verzweigung, wo es nach
rechts hinab zur Breitenebenalm geht. Mit steilem Abstieg erreichten wir
diesen Betrieb - auch sie mit prächtigem Spielplatz.
Die Breitenebenalm (1.420 m) besitzt
eine große Sonnenterrasse sowie urige Stuben, dazu einen großen Kinderspielplatz mit
Streicheltieren und ein Wildgehege. Spezialitäten sind hausgemachte Mehlspeisen wie Apfel- und
Topfenstrudel oder Buchteln. Zudem gibt es
Übernachtungsmöglichkeiten in rustikal ausgestatteten Zimmern mit Dusche und
WC.
Info: Thomas Ammerer, Sonneggweg 100, 5611 Großarl, +43 (0) 6414 / 8386
(Alm) oder +43 (0) 676 / 4116787 (Nächtigung).
Auf dem weiteren
Abstieg kann man entweder die Abkürzung auf dem Steig nehmen oder auf dem
Fahrsträßchen zwar länger, aber gemütlicher bergab gehen. In beiden Fällen
erreicht man schließlich den Ausgangspunkt.
Fazit:
Herrliche Almwanderung
von Almhütte zu Almhütte; überall kann eingekehrt werden. Bei schönem Wetter
wie heute wird man vor allem den Flüssigkeitsverlust ausgleichen wollen. Die
Strecke ist etwa 12 Kilometer lang, an Höhenunterschied sind rund 640 Meter zu
bewältigen. Bei gemütlicher Gehweise sollte man mit 4 Stunden kalkulieren.
Und danach ...
... konnten wir wieder das Hotel
Edelweiss****s genießen, mitsamt Nachmittagsjause, Terrasse und wie immer hervorragendem Abendessen.
Info:
Tourismusverband Großarltal
Gemeindestraße 6, A 5611 Großarl
Tel. 0043 0 6414 281 Fax
0043 0 6414 8193
http://www.grossarltal.info
Unterkunft:
Hotel
Edelweiss
Unterbergstrasse 65, A 5611 Großarl
Tel. 0043 6414 3000
info@edelweiss-grossarl.com
www.edelweiss-grossarl.com
Literatur:
Mark Zahel: Bergsteigerdörfer. Tyrolia-Verlag. Innsbruck.
Dieter Buck: Wanderungen
und Bergtouren im Pongau. Plenk-Verlag, Berchtesgaden.
Empfohlene Wanderkarten:
Kompass:
80 St. Johann Salzburger Land
40 Gasteiner Tal Goldberggruppe
040 Bad Gastein
DVD Österreich, ISBN 978-3-85491-629-1, Kompass DVD Über die Alpen, ISBN
978-3-85026-430-3. (Die Karten lassen sich auch auf GPS-Geräte, iPhones und
Android übertragen).
Tappeiner:
Großarltal (erhältlich im Tourismusbüro)
Sicherheit in den Bergen:
Hier ein Link auf die Seite von Großarltal
mit einem E-book zum
Herunterladen.
Dieter Buck
Besuchen Sie mich auch
unter www.dieterbuck.de, auf
facebook und in Instagram unter dieter_buck_wanderautor
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