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Algund und drumrum
Interessante Tage im Meraner Land
Der Aufenthalt in Algund und im Hotel Wiesenhof **** bestand aber natürlich nicht nur aus Essen. Sondern aus Unternehmungen, sprich aus Wanderungen. Was hier für mich auf dem Programm stand findet man hier.
Von den rund 160 Kilometern Wanderwegen rund um das „Gartendorf“ Algund mit seiner kontrastreichen alpin-mediterranen Kulisse zwischen 300 und 3000 Höhenmetern wollen schließlich der eine oder andere begangen werden.
Von einfach bis anstrengend
Zuerst ging es aber eher gemütlich los: Wanderführer Martin Geier unternahm mit mir eine Tour zu magischen Kraftplätzen – mal eine Tour der besonderen Art. Martin wusste vieles zu erzählen. Vom Wald, von den Bäumen und den Moosen, auch von den Geistern, Feen und geheimen Kräften im Wald, aber auch von den Förstern und Bauern und der Waldbewirtschaftung. Zum Beispiel, dass früher viel zu viele Fichten angebaut wurden. Andere Bäume wie die herrlichen Buchen würden fehlen. Monokultur halt, kennt man ja.
Vieles war auch dem Wanderer, der eigentlich meinte, sich mit Wald einigermaßen auszukennen, neu. Auf kaum erkenntlichem Pfad ging es immer auf und ab und alle paar Meter wusste Martin was zu erzählen. So zum Beispiel der unterschiedliche Geruch von Erdreich unter Nadel- gegenüber dem unter Laubbäumen.
Aber auch der Wald für sich alleine war ein Erlebnis. Wild, mit viel Totholz und viel Moosen, dazu durchsetzt von urigen Felsgestalten, ab und zu mit Aussicht in den Vinschgau und zu den noch oder wieder beschneiten Bergen, mit frühen Pilzen und vereinzelten Orchideen. Zum Beispiel erzählte er davon, dass es hier einst ein Meer gab. Nun, wo nicht? Und weiter oben könne man jemanden entdecken, der nur darauf warte, wieder ins Meer zurück schwimmen zu können. An Ort und Stelle hielt meine Wenigkeit dann Ausschau nach einer Versteinerung oder etwas ähnlichem.
Martin gab Hilfe, und schon entdeckte ich ein steinernes und bemoostes Gebilde, das einem Karpfen zum Verwechseln ähnlich sah. Martin zeigte auch einen Schattenriss von Hermann Hesse und eine Schildkröte in den Felsen. Nun, ich entdeckte anstatt des Calwer Dichters eher den Kopf eines Indianerhäuptlings. Aber das mag auch eine Sache der Kindheitserinnerung gewesen sein. Ein Erlebnis der Superklasse also – wer Interesse hat: Martins Touren werden über den Tourismusverein angeboten.
Schließlich
erreichten wir den Gasthof Oberlechner in Vellau. Ein Haus mit bestem Ruf und
Martin empfahl mir sein Lieblingsgericht: Fleischkrapfen mit Kartoffelpüree.
Ich hatte aber noch mehr Glück. Der Chef servierte mir ein „Best of“ und das
war wirklich eine Auswahl des Besten vom Besten. Darunter Martins
Fleischkrapfen, natürlich.
Ins Tal fuhr ich der Bequemlichkeit und der Zeit halber mit dem Sessellift. So konnte ich noch eine Wanderung durch die Weinberge anschließen. Dazu folgte ich zuerst dem Burgweg, der mich auf einem wackeligen Kopfsteinpflasterweg durch Weinberge führte, die mich mit ihrer Steilheit an unsere Steillagen im Neckartal erinnerten.
Arme Wengerter, kann man da nur sagen. Hier war der Weg nach Südtiroler Art mit Weinreben überdacht, was eine romantische Stimmung ohnegleichen erweckt. Links des Weges lagen die Weinberge, nach rechts erfreute ein weiter Blick durchs Etschtal mit dem markanten Penegal, nach hinten sah man zu den schneebedeckten Berggipfeln, die den Vinschgau flankieren und vor einem steilte sich der Ifinger empor. Das Herz steilte bei solchem Anblick auch empor, obwohl der Rest des Wanderers eher in Schwitzen kam.
Dieter Buck
Info:
www.algund.info
Interaktive Wanderkarte: https://maps.algund.info
Fahrpläne ÖPNV (wie auch die Bergbahnen mit dem Südtirol GuestPass Algund kostenlos nutzbar: www.suedtirolmobil.info
Wetterauskunft: www.provinz.bz.it/wetter
Karte:
1:25000 Kompass Karte 053 Meran
Unterkunft:
Hotel Wiesenhof ****, www.wiesenhof.com. Hier fehlt nichts, von feiner Küche über Wellnessangeboten bis zu geführten Wanderungen wird alles geboten, was man sich nur wünschen kann.
Gasthof Oberlechner, Vellau 7, I 39022 Algund, 0039 (0) 473 448350, GPS 46.696194, 11.117917
Melanie Lochmann, www.sunnkraut.com, www.huetter-hof.com, info@sunnkraut.com
Die Touren von Martin und Melanie werden über den Tourismusverein angeboten.
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Dieter Buck
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