Perle am Anfang des Großarltals:
Die Liechtensteinklamm
Sie ist mit ihren 1,5 Kilometern die längste Klamm
Österreichs und die tiefste im
SalzburgerLand, und sie ist der Sage nach des Teufels Werk! Macht nichts, wer
im Großarltal ist, MUSS sie besuchen, sonst hat er was versäumt - mehr als 10 Millionen Besucher bisher können nicht irren!
„Die Liechtensteinklammen ziehen zwischen den steil
abstürzenden Abhängen des Jochberges und Gernberges (Gläsenberg) hinan und
geben zumeist nur den Fluthen der Ache spärlichen Raum. Das Gestein der
einschliessenden Felswände wird von denselben Kalkarten gebildet, welche auch
die Eingänge anderer Tauernthäler (Gastein, Rauris, Kaprun) so grossartig
gestalten … die Klamm besteht aus zwei, durch eine kesselförmige Weitung
getrennten Abtheilungen; wilder ist die zweite Abtheilung, welche von
überhängenden Wänden domartig geschlossen wird und durch einen Tunnel zu dem 50
Meter hohen Wasserfalle führt, der den Schluss- und Glanzpunkt der Klamm
bildet.
Josef Rabl, Illustrierter Führer
durch Salzburg das Salzkammergut und Berchtesgadner Land, 1883
Versäumen
wollten wir aber nichts von den Herrlichkeiten im
Großarltal. Und so machten
wir uns, wieder nach dem verlockenden Frühstück in der Alten Post, auf den Weg.
Vorbei an der Alten Wacht - man sollte nicht versäumen, hier kurz anzuhalten
und sich das alte Gebäude hoch über einer Schlucht anzusehen. Bei uns turnten
sogar Gämsen im Hintergrund an der Felswand.
Die Alte Wacht
Die früher Stegenwacht genannte Alte Wacht - hier stand
früher an einem Steg die Wache - ist ein malerisches, über die Straße gebautes
Holzhaus.
Es klebt gleich einem Schwalbennest am Felsen neben der Stegbachbrücke und diente früher als Straßenmautstelle (1680/81). Der Vorgängerbau wurde 1566 beim Bau des Weges errichtet, der heutige Bau stammt von 1680/81. Zu Pestzeiten war die Wacht sogar mit Soldaten besetzt, um die Passage wegen Ansteckungsgefahr zu sperren. Es ist die älteste erhaltene Mautstelle im Land. Gegenüber der Wacht auf der linken Seite der Großarler Ache sieht man in der Felswand die sogenannten Heidenlöcher, in sie sollen sich der Sage nach zur Zeit der Christianisierung Heiden zurückgezogen haben. Früher gab es wegen der steilen Felswände der Großarlerklamm (seit 1876 Liechtensteinklamm genannt) nur Viehtriebgassen und Saum- und Gehwege. Erst der Bergbau machte den Bau einer Straße nötig; darum wurde 1566 unter dem Salzburger Erzbischof Johann Jakob Kuen von Belasy hoch über der Klamm „ein Sträßlein in den Felsen hauen“. Früher verlief der gesamte Verkehr in und aus dem Tal durch das hölzerne Torhaus.
Es klebt gleich einem Schwalbennest am Felsen neben der Stegbachbrücke und diente früher als Straßenmautstelle (1680/81). Der Vorgängerbau wurde 1566 beim Bau des Weges errichtet, der heutige Bau stammt von 1680/81. Zu Pestzeiten war die Wacht sogar mit Soldaten besetzt, um die Passage wegen Ansteckungsgefahr zu sperren. Es ist die älteste erhaltene Mautstelle im Land. Gegenüber der Wacht auf der linken Seite der Großarler Ache sieht man in der Felswand die sogenannten Heidenlöcher, in sie sollen sich der Sage nach zur Zeit der Christianisierung Heiden zurückgezogen haben. Früher gab es wegen der steilen Felswände der Großarlerklamm (seit 1876 Liechtensteinklamm genannt) nur Viehtriebgassen und Saum- und Gehwege. Erst der Bergbau machte den Bau einer Straße nötig; darum wurde 1566 unter dem Salzburger Erzbischof Johann Jakob Kuen von Belasy hoch über der Klamm „ein Sträßlein in den Felsen hauen“. Früher verlief der gesamte Verkehr in und aus dem Tal durch das hölzerne Torhaus.
Dann ging es
aber hinab ins Salzachtal, bis kurz vor St. Johann. Dort kann man den Weg zur Liechtensteinklamm nicht mehr verfehlen.
„… Doch fand sich rechtzeitig ein
sehr wirksames Zugmittel für den Fremdenbesuch in der großartigen Felsschlucht,
in welcher der Bach des großen Arlthales die letzte Stufe am Ausgange des
Thales durchbricht. Sie ist ohne Zweifel eine der größten Sehenswürdigkeiten
der Alpen, und St. Johann dankt der Erschließung dieser bis 1876 ganz
unzugänglichen und unbekannten Liechtensteinklamm den Besuch von vielen tausend
Fremden im Jahr. Der innerste Theil der Klamm ist ein kaum zwei bis drei Meter
breiter Schlund bei einer Höhe von 50 bis 60 Meter, so zwar, dass nur ein
schwacher Tagesschimmer in die grausige Tiefe dringt, in welcher ein starker
Bach schäumt und tost, der außerhalb der Alpen für einen leidlichen Fluß gelten
würde. Der Glanzpunkt ist aber der Schluß der Klamm, wo der Bach sich in einer
hohen Kaskade in die dunkle Tiefe der Schlucht stürzt. In der Mittagsstunde,
wenn die Sonne ihre Strahlen durch den Wasserfall in die Klamm sendet und hier
alles Licht nur von dem weiß schimmernden stäubenden Gewässer ausgeht, entsteht
ein unvergleichlicher Lichteffect."
Die Entstehung der Klamm geht auf die
Eiszeit zurück, als sich die Gletscher bis zu 3000 Meter hoch über Täler und
Berge türmten. Danach wurde es wärmer und die nach unten fließenden Gletscher
schliffen mit ihrer Urgewalt die Haupttäler aus, so dass zu den Seitentälern
hin hohe Geländekanten gebildet wurden.
In sie hat sich die Großarlerache vier Kilometer in den Fels gesägt; mit einer Länge von begehbaren 1200 Metern ist die bis zu 300 Meter tiefe, düster-romantische Schlucht mit den teilweise überhängenden Wänden die längste Klamm im Salzburger Land und die tiefste Österreichs, sie wird auch als die bedeutendste der Ostalpen bezeichnet.
In sie hat sich die Großarlerache vier Kilometer in den Fels gesägt; mit einer Länge von begehbaren 1200 Metern ist die bis zu 300 Meter tiefe, düster-romantische Schlucht mit den teilweise überhängenden Wänden die längste Klamm im Salzburger Land und die tiefste Österreichs, sie wird auch als die bedeutendste der Ostalpen bezeichnet.
Manchmal kann man den Himmel nur als kleinen Streifen erkennen. Ein
teils in den Fels gesprengter Pfad und Holzstege führen in die enge, teilweise
nur zwei bis drei Meter breite Schlucht hinein. Ein Fels sieht wie ein Löwenkopf
aus, ein anderer wie ein Ochsenkopf und ein weiterer wie eine Schildkröte.
Es
geht durch die Vordere Klamm zu einem Kessel, der von 300 Meter hohen
Felswänden umgeben ist. Durch die Hintere Klamm mit senkrechten Felswänden geht
man zum achtzig Meter hohen Hadesfall und durch einen sechzig Meter langen
Tunnel zur oberen Klamm mit dem sechzig Meter hohen Schleierfall.
Der Simerl
Berger von Rainbach,
Der fand in der Klamm eine Quell'n
Die steht den Gasteinern in nix nach
Nur, dass ihr die Hitze thuat fehl'n.
Die Heilkraft ist vielfach erprobt,
Hört's wia nur der Aberl Louis foppt
Für d'Pletzen und fliagade Gicht
So steht's in der Salzburger G'schicht!
Aus der Festschrift
"60 Jahre Liechtensteinklamm"
Der fand in der Klamm eine Quell'n
Die steht den Gasteinern in nix nach
Nur, dass ihr die Hitze thuat fehl'n.
Die Heilkraft ist vielfach erprobt,
Hört's wia nur der Aberl Louis foppt
Für d'Pletzen und fliagade Gicht
So steht's in der Salzburger G'schicht!
Aus der Festschrift
"60 Jahre Liechtensteinklamm"
Im 19. Jahrhundert wurde mehrmals versucht, die wildromantische Klamm zu erschließen und nach einigen vergeblichen Versuchen waren einige Pongauer Alpenvereinsmitgliedern 1875 erfolgreich. Ihnen ging aber das Geld aus und sie wandten sich an Fürst Johann II von und zu Liechtenstein, Statthalter von Salzburg, der im nahen Großarl eine Jagd betrieb, um Hilfe.
Er
spendete 600 Gulden, mit denen die Klamm 1876 vollständig erschlossen werden
konnte, dafür wurde sie dann nach ihm benannt. Der Fürst (5. 10. 1840─11. 2.
1929) gehörte zu einem der ältesten und ruhmvollsten österreichischen
Hochadelsgeschlecht und war wegen seiner verschiedenen Wohltaten bei der
Bevölkerung sehr beliebt.
So finanzierte er Armenhäuser, Spitäler und Straßen
und ließ als Kunstliebhaber Kirchen und Schlösser renovieren. Trotz seines
Reichtums lebte er äußerst einfach und zurückgezogen. Einige Jahre nach der
Erschließung nannte sie A. Waltenberger in seinem 1884 erschienenen Führer „Das
Bayerische Hochland und Salzburg“ „…eine der grossartigsten Felsschluchten der
Nordalpen“ und empfahl „Überkleider mitzunehmen“.
Hinten in der Schlucht
entspringt eine Quelle mit heißem Wasser, das sich mit der Großarlerache
vermischt; es wurde schon mehrmals versucht, sie kommerziell für Badekuren u.ä.
zu nutzen, Erfolg hatte allerdings noch niemand damit.
Nach der Sage
wurde die Liechtensteinklamm vom Teufel erschaffen, als er nach dem
vergeblichen Versuch, die warmen Quellen von Gastein nach Großarl zu bringen,
seine Last in die tiefe Schlucht schleuderte, weil er die versprochene Zeit
nicht einhalten konnte.
Die Sage der Liechtensteinklamm
Der Schmied von
Oberarl in der Plankenau bei St. Johann hatte seine verkrüppelte Tochter dem
Teufel verschrieben, wenn dieser ihm die Gasteiner Quellen vor das Haus noch
vor dem ersten Krähen des Hahnes früh morgens brächte. Der Teufel ging diesen
Pakt ein. Die listige Frau des Schmieds bereitete der maßlosen Gier ihres
Mannes ein Ende und tauchte den Hahn kurzum in den Brunnentrog. Der Hahn krähte
noch vor Tagesanbruch als der Teufel mit den warmen Quellen gerade über die Klamm
flog. Der Teufel stellte verbittert fest, dass er zu spät kam und schmetterte
wutentbrannt die Quellen in die Tiefe der Klamm, auf dass sie bei den Menschen
niemals mehr fassbar wären. Bis heute es ist auch wirklich nicht gelungen, das
Heilwasser zu fassen und zu nutzen.
Quelle: Tafel am Tauernradweg
Und dann ging es wieder zum haubenverdächtigen Abendessen im
Hotel Alte Post In Großarl.
Tourismusverband Großarl, Telefon 0043 (0) 6414 281, Fax
0043 (0) 6414 8193, www.grossarltal.info,
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Dieter Buck
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