Mittwoch, 27. Juni 2018

Zwischen Millstätter See und Drautal - unbezahlte Werbung

Wanderung zum Egelsee



Der 9,35 Hektar große und bis zu 25 Grad warme Egelsee ist eines der beliebtesten Ausflugsziele am Hochgosch, dem Höhenrücken zwischen dem Millstätter See Südufer und dem unteren Drautal. Schon in früheren Zeiten diente der Moorsee als Badesee und im Winter zum Schlittschuhlaufen. 



Im Frühsommer können wir uns bei der Wanderung im Wald an verschiedenen Knabenkrautarten erfreuen. 




In der Nähe des Egelsees fand man eine frühmittelalterliche Befestigung. Ein deutlich sichtbarer Wall zeugt von ihrer Existenz. Fundstücke sind im Museum Carantana in Molzbichl zu sehen.

Wegverlauf:
Wir fahren bis zum Löhner Wacholder-Platz mitten im Wald. Hier gehen wir mit dem Wanderzeichen 23/1 nach links in den Wald, zweigen aber gleich von dem abwärts führenden Weg rechts in den ansteigenden Weg ab. Auf diesem etwas holprigen Weg steigen wir jetzt an. Einen rechts abgehenden Weg auf der Höhe ignorieren wir und folgen dem nach links ziehenden Weg.




Am nächsten Querweg biegen wir rechts ab (Egelsee Höhenweg). Es steigt sanft an, dann fällt der Weg wieder bis zu einem querenden Weg. Hier biegen wir links in Richtung „Schloßvilla über Egelsee“ ab. Kurz danach quert wieder ein Weg. Unsere Wanderung führt nach links weiter. Zuerst biegen wir aber rechts ab in Richtung „Opferstein“, den wir nach wenigen Minuten erreichen.



 
Das christliche Zeichen des Kreuzes auf dem Findling stammt vielleicht vom Blutgericht der Millstätter Jesuiten aus dem 17. und 18. Jahrhundert, das hier stattgefunden haben soll. Mehrere eingemeißelte Jahreszahlen (1653, 1660, 1766, 1792) mit Kreuzen und eine Richtmulde für den Kopf der Verurteilten sollen darauf hinweisen. Allerdings wurde die Herrschaft Millstatt bereits 1773 vom Staat übernommen. Sie können aber auch von Grenzbegehungen stammen.

Danach gehen wir wieder zurück und am Abzweig geradeaus weiter. Wo es etwas später rechts zum Gasthof Lug ins Land geht wandern wir geradeaus weiter. Schießlich erreichen wir eine Kreuzung, wo links zwei große Steine stehen – für esoterisch veranlagte Wanderer ein Kraftplatz. 





Nach links geht es hier zum Egelsee. Wir halten uns aber erst rechts in Richtung „Aussichtspunkt Lug ins Land“. 

 
Gleich danach zweigt der Weg zum Aussichtspunkt links ab. Es steigt etwas an, dann zieht der Weg nach rechts und führt uns hinauf zu dem Aussichtspunkt, der uns eine herrliche Aussicht hinab ins Drautal, zum Dobratsch und zum Goldeck bietet.








Der 816 m hohe Lug ins Land liegt hoch über der Ortschaft Molzbichl und bietet einen prächtigen Ausblick über das Drautal. Name Lug ins Land ist hier nicht üblich und stammt aus der Zeit, als Ende des 19. Jahrhunderts die Zeit der Sommerfrische begann. Eine ältere Bezeichnung für den Aussichtspunkt ist Zmölnigkofel und noch heute hier üblich. Im Mittelalter wurde er Stermitz (slawisch = steiler Abhang) genannt. Bei archäologische Grabungen fand man Funde von der Kupferzeit (3. Jahrtausend v. Chr.) bis in die Bronze- oder Hallstattzeit (1200 - 600 v. Chr.) zurück.

Danach kehren wir wieder zurück zu den beiden Steinen, folgen aber dem Weg noch kurz weiter. Etwas später führt nach links ein Steg hinaus zum Egelsee und dem Badeplatz.


















Der Name des Egelsee kommt nicht vom Blutegel, sondern geht auf den ursprünglichen Namen „Ecksee“ ab. Er wurde im Jahr 1991 zum Naturschutzgebiet erklärt, das sich, mit Ausnahme der Badezone im Südwesten um den gesamten See mit seinem Schwingrasen erstreckt. Botanische Besonderheiten sind das Papillentorfmoos, der fleischfressende rundblättrige und langblättrige Sonnentau und der Wasserschlauch, die Rostblättrige Alpenrose, das Scheidige Wollgras, die Rosmarinheide (Andromeda polifolia) oder die Moorbeere. Alle Stufen der Moorbildung lassen sich am Egelsee beobachten. Eine zoologische Besonderheit ist das Auftreten eines Plankton-Hüpferlings. Vom Frühjahr bis zum Frühsommer leben zahlreiche Larven des Grasfroschs und des kleinen Teichfroschs im See.

Nach einer Rast am See folgen wir dem Weg weiter. Er verläuft eine Zeitlang rechts des Sees. Bald halten wir uns an einem Wegweiser links in Richtung „Schloßweiher“, am nächsten Querweg noch einmal links in Richtung „Höhenweg“. Der erste danach rechts abgehende Weg bringt uns auf bekanntem Weg zurück zum Löhner Wacholder-Platz.

Tourdaten:
Die Wanderung dauert etwa 2 Stunden, ist 7,5 Kilometer lang und bringt etwa 200 Höhenmeter mit sich.

Einkehrmöglichkeit: Gasthof Lug ins Land, in etwa 10 Minuten Abstieg zu erreichen. Der 1,5 Kilometer lange Weg ist als Kneippweg gestaltet. Fußfühlpfade bieten sich zum Barfußgehen über Moos, Kies und Tannenzapfen an, es gibt ein Moortretbecken und zum Aussichtspunkt führt eine „Venentreppe“. An verschiedenen Stationen werden Atemübungen und Aktivitäten für den ganzen Körper erklärt.

Info:

Unterkunft
HOTEL SONNALM
Quellenweg 3, A 9546 Bad Kleinkirchheim
Tel. 0043 4240 507
Fax. 0043 4240 507-15
www.sonnalm.at

Empfohlene Karte
Kompass Wandern Rad Skitouren Langlauf 066 Millstätter See 1 25.000

Dieter Buck
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