Samstag, 23. Juli 2016

Naturschauplätze Stubaital - unbezahlte Werbung

Naturschauplätze Stubaital
Eulenwiesen und mehr
Orte, die Geschichte erzählen und 
Aussichten präsentieren



Die Stubaier Naturschauplätze sind Orte, die Geschichten erzählen und die Geschichte zeigen, Plätze, die Ansichten und Aussichten präsentieren, Stellen, die wirken und bewirken und vor allem Lebensräume, in denen die Tier- und Pflanzenwelt gedeiht. 



 
Sie liegen meist im Verborgenen, sind jedoch an Sitzgelegenheiten, die kunstvoll an die Umgebung angepasst sind, gut zu erkennen. Die Stubaier Naturschauplätze haben teilweise recht eigenwillige Namen. Abgeleitet werden sie von Flurnamen sowie deren Beschaffenheit, Geschichte und Lage. Oft sind es Flächen, die durch die Urbarmachung des höher gelegenen, saftigen Bodens entstanden sind und für die einheimischen Bauern von existenzieller Bedeutung waren. Sie eröffnen aber auch faszinierende Einblicke in die Geologie, sowie in die Tier- und Pflanzenwelt im Stubaital.





Zum Naturschauplatz Eulenwiesen
Den Naturschauplatz Telfer Wiesen konnte ich ja schon bei meiner Anfahrt ins Stubaital ansehen und genießen. Um alle zu besuchen fehlte, leider, natürlich die Zeit. Aber der Naturschauplatz Eulenwiesen musste noch sein.



 
Bergführer Werner begleitete mich noch einmal. War auch gut so, denn er wusste immer wieder etwas neues und interessantes aus dem Stubaital zu erzählen. Zudem kennt er sich natürlich bestens aus und so braucht man ihm nur „nachzutrotten“, kann die Gegend und die Aussicht genießen und muss sich keine Gedanken um den Weg zu machen.



 
Los ging diese Wanderung beim Alpengasthof Gleinserhof, den wir mit einem Taxi erreichten. Von dort wanderten wir zuerst durch einen schönen Hochwald, der gewaltig an meinen heimischen Schwarzwald erinnerte.





Park oder Natur? - die Eulenwiesen
Dann folgten aber die Eulenwiesen. Wie kann man sie beschreiben? Eine sanft modellierte Hochfläche, vor allem mit Lärchen bewachsen, durchsetzt mit alten, schwarzverbrannten Heuhütten. Alles gut gepflegt, zum Teil mit gemähten Wiesen, schlichtweg mit einer parkartigen Anmutung. Man hätte nicht zu wandern gebraucht. Hinsitzen auf eine der neu geschaffenen Bänke, relaxen, die Gedanken schweifen zu lassen. Das hätte für einen ausgefüllten Tag genügt. Eine Erinnerung an den Naturpark Trudner Horn in Südtirol kam auf. Die Landschaft war ähnlich gewesen, die Erinnerung positiv.





Außer den zahlreichen Lärchen - im Spätherbst muss das ja eine herrliche Farbenpracht sein - findet man hier auch zahlreiche geschützte Blumen wie Knabenkräuter, Küchenschelle, blauer Enzian, Arnika und viele mehr. Bürstlingsrasen und Zwergsträucher tun ein übriges, um die Natur so zu gestalten, dass man am liebsten gar nicht mehr weggehen möchte.





Ab und zu gibt es eine Aussicht. Zurück Richtung Inntal und Innsbruck, das am zumindest am Vormittag unter einer dichten Nebeldecke lag, zu den Kalkkögeln oder zur markanten Serles oder zum weiß gleißenden Gletscher. Ein Tag der nach Verlängerung schrie …



 
Wie der Phönix aus der Asche: Aus Feuer entsteht neues
Entstanden sind die auch Larchbergmahder genannten Eulenwiesen durch Brandrodung. Grund: die vielen Überschwemmungen im Tal. Die Bauern benötigten aber Weideflächen, und die schufen sie sich eben auf der Höhe, auf rund 1700 Metern Seehöhe. Und das Besondere: Fichten und Kiefern verbrannten bei dieser Arbeit, die Lärchen jedoch trieben im nächsten Jahr wieder aus. Heute bedeutet die prächtige Landschaft jedoch Pflegearbeit: Gemäht werden sie einmal im Jahr, und das von Hand!





An einer der Hütten wurde gerastet. Freundliche Geister hatten eine Batterie von Williams-Christ-Schnäpsen bereit gestellt, dank übrigens dafür. Danach führt die Wanderung weiter durch Waldgebiete und Wiesen bis zur Bergstation der Serlesbahn. 



 
Serlesblick
Oberhalb befindet von Restaurant und Bergstation sich der prächtige, neu angelegte Aussichtsplatz Serlesblick, neben der Bergstation das Bergrestaurant Koppeneck. Wer mit der Bergbahn ankommt: Der Serlespark Rundwanderweg führt von Koppeneck, um die Serlesseen zur Aussichtsplattform Koppeneck. Auf dem Holzbauwerk erwarten Wanderer einen 360° Blick auf die umliegende Bergwelt. 



 
Die weiteren Plattformen Karwendelblick und Serlesblick liegen auf dem Weg zu Europas höchstgelegenem Kloster Maria Waldrast und ermöglichen großartige Aussichten auf ein urwüchsiges Hochmoor und die Serles.




Im Bergrestaurant Koppeneck musste natürlich eingekehrt werden. In die engere Wahl kam das „Knödelduo“, das sich allerdings als Knödeltrio entpuppte. Auch recht, wandern macht schließlich nicht nur durstig, sondern auch hungrig.





Erlebnis- und Erholungswelt Serlespark
Unterhalb des Restaurants Koppeneck und neben der Bergstation sorgt die neue Erlebnis- und Erholungswelt Serlespark für abwechslungsreiche Bergmomente für die ganze Familie. Eingebettet in die Stubaier Bergewelt eröffnen sich hier faszinierende Blicke auf die Serles, den Hochaltar Tirols, die Kalkkögel - auch bekannt als die Dolomiten Nordtirols - und auf die Nordkette, das Juwel der Alpen. Der neue Serleszug, ein Bummelzug, verbindet die Bergstation Koppeneck mit dem Kloster Maria Waldrast.




 
Serlesseen - Serleswasser - Ruheoasen für Körper und Geist
Hier verführt die Kraft des Wassers die Besucher - die schön gestalteten und aussichtsreichen Speicherseen, mit einem wunderbaren Spielplatz, natürlich zum Thema Wasser. Wie man sah, hat man damit voll den Geschmack der Kinder getroffen. Den kleinsten Besuchern ist das Flachwasser mit eigenem Wasserspielareal gewidmet. Egal ob Zapfen-Schwemmanlage oder Wildwasserlauf zum Spielen und Kneippen, Langeweile kommt hier nicht auf. Eltern dürfen mit den Kindern gemeinsam die Stationen entdecken, können aber auch die Ruheoasen vor dem atemberaubenden Panorama im Bereich der Speicherseen nutzen. Die Seele einfach mal baumeln lassen, klappt hier bestens.




 
SERLESBLITZ: Nervenkitzel für Abenteurer und jene, die es noch werden wollen
Zur Talfahrt bieten sich die Sommerrodelbahn mit ihren vierzig Steilkurven oder die Gondel an. Ausgezeichnet mit dem TOURISPO Award zählt die Miederer Sommerrodelbahn zu den schönsten Sommerrodelbahnen der Alpen. Blitzschnell geht es auf einer Länge von 2,8 km und einer Höchstgeschwindigkeit von 42 km/h hinunter ins Tal. Bei dem Abenteuer wird eine Höhendifferenz von 640 m überwunden, spektakuläre Aussichten sind auch hier garantiert.



 
In der Gondel hat man jedoch die Gelegenheit, die Landschaft und den Ausblick auf die Bergwelt und das Inntal noch einmal voll zu genießen. Und ich genoss …




 
Serlesbahnen Mieders: auf einen Blick

  • Rasante Talfahrt auf der 2,8 km langen Sommerrodelbahn
  • Mountainbiken in verschiedenen Schwierigkeitsgraden
  • Wandern auf zahlreichen Wegen, unter anderem auf 3 Kapellenwegen
  • Quellenweg mit seiner Ruhe und Besinnlichkeit
  • Die Serles (2717m) und der Blaser (2241 m) mit seinem Blumenmeer
  • Europas höchstgelegenes Kloster Maria Waldrast
  • Kinder unter 10 Jahren fahren in Begleitung eines zahlenden Elternteils frei

Betriebszeiten Sommer:

  • Vorsaison: nur bei Schönwetter
  • 05. bis 08.05. und 14. bis 16.05 von 09:00 Uhr bis 16:30 Uhr
  • Nebensaison: 26.05. bis 08.07. und 12.09. bis 26.10. von 09:00 Uhr bis 16:30 Uhr
  • Bei Rodelbahnbetrieb Samstag und Sonntag sowie feiertags bis 17:00 Uhr
  • Hauptsaison: 09.07. bis 11.09. von 09:00 bis 17:00 Uhr
  • Bei Rodelbahnbetrieb Samstag und Sonntag bis 18:00 Uhr







Naturschauplätze -  Geologie und der Landwirtschaft
Naturschauplatz Elfer
Spektakulär präsentiert sich die Aussicht vom Naturschauplatz Elfer. An diesem Platz wird zudem die Geologie des umliegenden Geländes näher beschrieben. Die ringsum liegenden Gebirgsketten sind die stummen Zeitzeugen der Alpenbildung. Auf eindrucksvolle Weise veranschaulichen sie das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Gesteinsformen. Auf der einen Seite die schroffen und hellen Felstürme des Serleskammes aus Kalkgestein und auf der anderen Seite das Urgestein der Stubaier Berge, der sogenannte Ötztal-Stubai-Kristallin, welches den Sockel des Berges bildet.

Naturschauplätze Kartnall, Eulenwiesen, Telfer Wiesen und Gschmitz
Die Naturschauplätze Kartnall in Neustift, die Eulenwiesen in Schönberg, die Telfer Wiesen in Telfes und Gschmitz in Fulpmes sind Flächen, die schon früh landwirtschaftlich genutzt wurden. Einerseits wegen der saftigen und nahrhaften Böden und andererseits weil sie höher gelegen sind und so von den Überschwemmungen, die oft im Tal vorkamen, verschont wurden. So wurden etwa die Flure Kartnall, Eulenwiesen und Gschmitz erst durch Brandrodung nutzbar und Ackerflächen bzw. Weideflächen frei. Heutzutage werden nicht mehr alle davon landwirtschaftlich genutzt, was aber geblieben ist, sind wunderschöne Lärchenwiesen, die zum Wandern und Genießen einladen.




 
Neue Naturschauplätze: Hühnerspiel, Wildeben und Gletscherblick
Die oben genannten fünf Naturschauplätze gibt es im Stubaital schon länger: Kartnall, Eulenwiesen, Telfer Wiesen, Gschmitz und Elfer Gratzengrübl. Neu seit diesem Jahr sind drei neu gestaltete, jeder mit einem anderen Thema: Hühnerspiel, Gletscherblick und Wildeben.

 
Naturschauplatz Hühnerspiel
Knapp unterhalb der imposanten Brennerspitze ist der kunstvolle, mit einer karussellartigen Sitzbank ausgestattete Naturschauplatz Hühnerspiel angelegt worden. Seinen Namen hat der Platz wegen der hier lebenden Tiere bekommen. Zwischen Ende März und Anfang Juni – zur Balzzeit – erklären die Spielhähne, auch Birkhähne genannt, dieses Gelände zu ihrem Territorium.

Naturschauplatz Wildeben
Ein weiterer, neu angelegter Naturschauplatz befindet sich auf dem Weg zur Serles. Besteigt man den Gipfel vom Stubaital aus, dann kommt man an ihm vorbei. Umgeben von einem Gelände mit steilen Anstiegen und wild abfallenden Hängen, ist es der einzige flache und ebene Platz den man passiert. Bezeichnenderweise rührt daher auch sein Name: „Wildeben“. Besonders wohl fühlt sich auch das Alpen-Edelweiß auf dieser Höhe. Mit etwas Glück findet man eines, aber bitte nicht pflücken, die Königin der Alpenblumen steht unter Naturschutz.

Naturschauplatz Gletscherblick
Der dritte neue Naturschauplatz hat seinen Namen aufgrund seiner Lage, mit einem traumhaften Panoramablick auf die höchsten Gipfel des Stubaitals, bekommen – Gletscherblick. Nahe der Starkenburger Hütte im Gemeindegebiet Neustift gelegen, bietet er einen Rundumblick auf die bedeutendsten Stubaier Gipfel und die in der Sonne gleisenden Gletscherfelder oder Ferner, wie sie in Tirol bezeichnet werden.

Naturschauplätze Stempelpass
Besuche der Naturschauplätze lohnen sich nicht nur aufgrund der Schönheit und der Aussichten, die dort präsentiert werden. Man kann sie mit einem eigenen Stempelpass, der in den Büros des Tourismusverbandes Stubai erhältlich ist, auch sammeln und sich dafür eine Belohnung erwandern. Für fünf abgestempelte Felder am Pass hat man sich ein T-Shirt verdient.

Mehr Informationen zu den Naturschauplätzen und wie man dort hinkommt, finden Sie unter:
http://www.stubai.at/aktivitaeten/wandern/naturschauplaetze/

Info:
Tourismusverband Stubai Tirol, www.stubai.at
Der Tourismusverband Stubai Tirol informiert auf der Website www.stubai.at über aktuelle Angebote, Termine und Veranstaltungen. Die Online-Unterkunftssuche hilft, die passende Unterkunft für Ihren Urlaub zu finden. Anfragen sind einfach per E-Mail unter info@stubai.at oder auch unter Tel: +43 (0)501881-0 möglich. Für Pauschalbuchungen und die Organisation und Vermittlung von Transfers ab/bis Flughafen München und ab/bis Flughafen Innsbruck ist die Stubai Touristik gerne zur Stelle, Tel: +43 (0)501881-170 oder 171 bzw. per E-Mail unter stubaitouristik@stubai.at.

Die Stubai Super Card
Eine feine Sache für den Gast ist die Stubai Super Card. Zahlreiche Vorteile wie freie Fahrten mit den Bussen, der Stubaitalbahn und den Bergbahnen sowie Eintritte in die Schwimmbäder in Neustift und Mieders sind in der Stubai Super Card inkludiert. Man erhält sie von Mai bis Oktober automatisch in den teilnehmenden Betrieben.

Hotel Angelika ***, Dorf 33, A-6167 Neustift im Stubaital, Tel.: 0043/(0)5226 / 25 55, mailto:info@hotel-angelika.com, http://www.hotel-angelika.com
Gemütliches Hotel im Ort. Der Wirt kocht nicht nur hervorragend, sondern unternimmt mit seinen Gästen auch Wanderungen und Radtouren.

Bergführer:
Werner Müller, Telefon 0043 (0) 5226 3104, mobil: 0043 (0) 676 7217056

Taxi:
Taxi Schwab, Telefo 0043 (0) 5226 3461

Bergbahn:
www.serlesbahnen.at

Literatur:
Heinz Zak: Stubai

Empfohlene Karten:
Kompass DVD Österreich, ISBN 978-3-85491-629-1, Kompass DVD Über die Alpen, ISBN 978-3-85026-430-3. (Die Karten lassen sich auch auf GPS-Geräte, iPhones und Android übertragen).
Oder
Kompass Wandern Rad Skitouren 83 Stubaier Alpen 1:50 000
Sie erhalten die DVD oder die Karte im Buchhandel oder hier.

Empfohlener Wanderführer:
Kompass Wanderführer + Karte 5610: Stubaital 



Fotos: Dieter Buck, TVB Stubai Tirol/Andre Schönherr, Naturidea

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