Sonntag, 4. August 2024

Wandertage zwischen Fuschlseeregion und Wolfgangsee

 unbezahlte Werbung

Im Zentrum des Salzkammerguts

4 Berge 3 Seen, dazu ein Wasserfall

 


Wenn es einen Beginn des Wortes „Sommerfrische“, ja der ganzen Sache an sich, gab, so liegt er mit Sicherheit im Salzkammergut. Hier „urlaubte“ das österreichische Kaiserpaar, anfangs mit „Sisi“, am Schluss Kaiser Franz Joseph alleine, bis er es ab Beginn des Ersten Weltkriegs nicht mehr aufsuchte. 

 

Die Hoheiten zogen natürlich ihren Hofstaat und jede Menge anderer Wiener und „Adabeis“ mit sich, sodass sich das Hofleben im Sommer hier und nicht in Wien abspielte. Und wer schon mal im Salzkammergut war, der weiß, was den hohen Herrschaften so gut gefiel: Der Zusammenklang von herrlicher Natur mit Kultur, heute zählen noch die Wandermöglichkeiten von einfach bis zu alpin mit als Anziehungspunkt.

Vor einigen Jahren haben die Fuschlseeregion, Wolfgangsee und Mondsee-Irrsee eine neue Wanderattraktion ins Leben gerufen, die mittlerweile jede Menge Liebhaber gefunden hat.

4 Berge 3 Seen

nennt sich diese Mehrtageswanderung, die die Seen Fuschl-, Wolfgang- und Mondsee miteinander verbindet und die Wanderer auf die Gipfel von Zwölferhorn, Schafberg, Almkogel und Schober führt – der Letztere ist etwas ausgesetzt und deshalb Geübten vorbehalten. Wer die Tour auf einmal machen will, findet genug Übernachtungsmöglichkeiten, sogar solche mit Gepäcktransport. Man kann sie aber auch „stücklesweise“ unter die Wanderschuhe nehmen, auch über mehrere Jahre.

Auch ich habe nur einzelne Teile der Gesamtwanderung unternommen, aber noch eine andere Variante eingebaut: Anstatt den offiziellen Weg zu nehmen und vom Fuschlsee aus auf das Zwölferhorn und von St. Wolfgang aus auf den legendären Schafberg zu steigen, habe ich mich für eine andere Möglichkeit entschieden: Ich bin jeweils mit der Bahn – auf den Schafberg natürlich stilgerecht mit dem historischen Zahnradbähnchen – hinaufgefahren und hinab gewandert.

 

Über das Zwölferhorn

Zuerst zog es mich auf das Zwölferhorn hoch über St. Gilgen. Von meinem Quartier in Fuschl am See, dem gemütlichen Hotel Stefanihof, fuhr ich dazu mit dem Bus nach St. Gilgen, dann mit der Kabinenbahn hinauf zum Gipfel. Von der Bergstation spazierte ich zuerst in Richtung der Voit’l-Hütte, wobei ich den herrlichen Blick hinab zum Wolfgangsee und zum dahinterliegenden Schafberg genießen konnte. Vor der Hütte geht es nach links ab in Richtung Aussichtsplattform und Gipfelkreuz. Nach etwas Anstieg liegt die neue Aussichtplattform rechts des Weges, dann geht es noch einmal scharf rechts ab und hinauf zum Kreuz. Hier sieht man nun wirklich 360 Grad rundum, einschließlich des Dachsteingletschers. Auch den Mondsee kann man gut sehen, dahinter den kleinen Irrsee.


Wer jedoch nur das Zwölferhorn besuchen will und Kinder dabei hat: Für diese gibt es den interessanten Erlebnisweg Zwölfer Runde mit zwölf Erlebnis- und Mitmachstationen zur Natur und einem Geschenk hinterher. Aber das nur nebenbei, zurück zur Wanderung:

Zurückgekehrt wanderte ich an der Aussichtsplattform links vorbei. Gleich danach an der Verzweigung folgte ich dem Weg nach links in Richtung Elferstein. An der nächsten Verzweigung beim Seeblick nahm ich den steilen Steig, der in der Falllinie gerade aus hinab führt. Am nächsten Wegzeichen folgte ich dem Weg nach links. Er führt mich durch ein kurzes Waldstück. Vor dessen Ende hat man zwei Möglichkeiten: Nach rechts wird man auf einem rot markierten Weg zur Sausteigalm verwiesen, geradeaus bringt einen ein Blaupunktweg etwas gemütlicher und dafür länger auch dort hin.


Der Tag war schon morgens überaus sonnig und heiß, deshalb musste die trotz fast nur bergab-Strecke ausgedörrte Kehle befeuchtet werden, so kam die Gaststätte gerade rechts. Danach führte der Weg rechts des Hauses weiter und in einem weiten Bogen hinab zur Lärchenhütte.

Von der Lärchenhütte ging ich zur Bartlhütte. Vor ihr wies mich der weiter mit Nummer 28, dem Zeichen für den Arnoweg und rot markierte Weg rechts an ihr vorbei geradeaus in den Wald. „Fuschl“ ist mit 2 ¼ Stunden angeschrieben. Nach einer Freifläche mit dem Hof Kühleiten ging es im Wald weiter, nun stellenweise steil bergab. Schließlich wurde Ober- und Unterellmau erreicht. Danach nimmt man den links abgehenden Weg, der vorbei an der Rumingmühle, einer alten Getreidemühle von 1872, mit Kneippanlage und dem Kräutergarten über Steinbach zur Straße 158 führt. Diese unterquerte ich zu dem großen öffentlichen Parkplatz, hinter dem sich das Fuschlseebad befindet. Etwas weiter lag mein Hotel Stefanihof. 

St. Wolfgang: Auf den Schafberg – wohin sonst!


Am nächsten Tag stand der berühmte Schafberg auf dem Programm, für mich wieder in Zusammenhang mit einer Busfahrt ab Fuschl am See. Von St. Gilgen setzte ich mit der Wolfgangseeschifffahrt nach Fürberg über, dann nahm ich den historischen Pilgerweg, der über die Falkensteinkapelle nach St. Wolfgang führt. 

Schifffahrt auf dem Wolfgangsee

Die Schifffahrt auf dem Wolfgangsee begann am 20. Mai 1873 mit dem Raddampfer „Kaiser-Franz-Josef I.“. Noch heute verkehrt dieses 225 Personen fassende Schiff auf dem See! Da der Zustrom der Fahrgäste anhielt, wurde bereits 1888 mit der „Kaiserin Elisabeth“ ein zweites Schiff eingesetzt. Auch dieses, für hundert Personen ausgelegte Schiff fährt heute noch. 

Die achtzig Personen fassende „St. Wolfgang“ wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg in Betrieb genommen, die „Falkenstein“ (150 Pers.) folgte 1959, das Motorschiff „Salzkammergut“ für 300 Personen 1973. Das jüngste Schiff ist die „Österreich“ (1984), die 365 Fahrgäste aufnehmen kann. Außerdem gibt es noch das Schiff „Wolfgang Amadeus“ (200 Fahrgäste). Die Schiffe bieten sich für Rundfahrten an, ebenso kann man aber auch eine Wanderung am See unternehmen (z.B. von St. Wolfgang nach St. Gilgen oder umgekehrt) und mit dem Schiff zurückfahren. Auch Radausflüge sind auf diese Art möglich. 

Vorerst also wanderte ich auf dem Weg der Wallfahrer, mal prüfen, wie es ist, wenn man seine Sünden abbüßen muss. Wer will, lässt es damit auch schon bewenden, besichtigt die Wallfahrtskirche in St. Wolfgang mit ihrem riesigen Pacheraltar und den sonstigen Kunstschätzen und genießt für den Rest des Tages andere Attraktionen. Oder man wandelt auf den Spuren des Mehrtageswanderwegs und fährt mit der historischen Bahn auf den Gipfel. So wie es meine Variante ist: Nicht schweißtreibend hinaufsteigen, sondern mit der legendären Schafbergbahn hochfahren, und dann auf den Spuren des 4 Berge 3 Seen-Weges wieder hinunter wandern. Bei der offiziellen Variante übernachtet man auf dem Gipfel im Hotel Schafbergspitze, was ein absolutes Highlight ist – aber anderen ist dies ja auch nicht verboten…

 Zur Falkensteinkapelle, auf dem Weg der Wallfahrer


Kurz nach dem Start in Fürberg kam ich am Waldbad vorbei. Danach müssen wir uns bei einem Kiosk entscheiden: Entweder man nimmt linksabbiegend den direkten Weg nach Falkenstein oder man nimmt noch das Ochsen- und vielleicht noch das Hochzeitskreuz mit. Beides Sehenswürdigkeiten, die die Umwege lohnen. Also geradeaus. Bei der kleinen Hubertuskapelle zweigt der Weg zum Ochsenkreuz rechts ab. Zum Hochzeitskreuz geht es gerade aus weiter. Also zuerst zum Ochsenkreuz. Mit auf und ab, unter anderem auf einer Treppe, erreichte ich eine Aussichtsplattform mit Bänken. 

Kurz danach bot sich mir ein wunderbarer Blick zum Ochsenkreuz, das auf einer winzigen Insel im See steht. Das Ochsenkreuz (1567) steht auf einer winzigen Insel in der Fürbergbucht. Hier soll einmal ein Metzger durch einen Ochsen vor dem Ertrinken gerettet worden sein: Der Ochse sollte zum Schlachter gebracht werden, brach aber aus und rannte in den See. Der Bauer rannte ihm nach, und da er nicht schwimmen konnte, hielt er sich am Schwanz des Ochsen fest. Dieser wurde zum Dank für die Rettung danach nicht geschlachtet, sondern starb eines natürlichen Todes.

Danach ging ich zurück zur Hubertuskapelle. Hier geht es nun nach rechts in 20 Minuten zum Hochzeitskreuz, das am Ufer platziert ist. Das Kreuz wurde 1609 zum Gedenken an eine übermütige Hochzeitsgesellschaft errichtet, die aufs Eis ging, tanzte und einbrach. 

Auch nach diesem Kreuz ging ich zurück zur Hubertuskapelle, danach zum Kiosk und bog rechts ab. Jetzt stieg es erst langsam, dann aber knackig an. So viele Sünden sind mir doch gar nicht im Kopf … Bald hatte ich die kleine Marienkapelle von 1750 mit einem rund 50 Jahre jüngeren Bild erreicht. Danach folgten Kreuzwegstationen in Form von steinernen Kreuzen, die an Waschbetonplatten erinnern. Bei einer gemauerten Kapelle sieht man einen großen Haufen Steine: Frühere Pilger mit einem großen Sündenkonto haben diese weiter zur Falkensteinkapelle geschleppt. Böse Zungen behaupteten, dass die Wirte und Bauherren in St. Wolfgang dankbar dafür waren, dass sie dadurch ihr Baumaterial bequem von der Kapelle holen konnten. Weiter ging es mit einem Mix aus bergauf und eben, dann war die Falkensteinkapelle erreicht. Man sollte hineingehen, denn außer einem alten Bild mit der Wolfganglegende sieht man auch Höhlen. Darunter ist der Durchkriechstein. Wenn man hinter diesem hindurch kriecht wäre man vom Übel befreit, heißt es.

Steine habe ich vor der Kapelle keine liegen gesehen. Die heutige Menschheit scheint doch braver zu sein wie ihre Vorfahren. Vorbei an einem Quellhäuschen erreichen wir die höchste Stelle, die ebenfalls mit alten Gemälden aus dem Leben des St. Wolfgang geschmückt ist. Nun ging es bergab. Bei dem Gebäude, in dem die Geschichte mit dem Wolfgang-Hackel dargestellt ist – mit einem Beilwurf hat er anscheinend den Standort der Kirche in St. Wolfgang festgelegt – fällt der Weg, nun ebenso steil abwärts, wie vorher aufwärts. Die Menschen aus Richtung St. Wolfgang hatten wohl ebenso schwere Sünden abzutragen, wie die aus Richtung St. Gilgen.

Nach einem querenden Bachbett mit riesigen Steinen verlies ich den Wald. Hier erwartete mich – fast wie eine Erlösung – ein Bild von seltener Lieblichkeit: Mit einem Schlag lag das Talbecken mit dem Wolfgangsee und der herrlichen Bergumrahmung vor mir. 

 Nun ging es hinab nach Ried, dann immer geradeaus, parallel zum Ufer, zu dem man durch die vielen Privatgrundstücke immer wieder einen Blick hat, bis zum Talbahnhof der Schafbergbahn. 

Hier trennen sich die Geister: Die einen Wanderer besichtigen das neue, architektonisch mutig erbaute Gebäude, werfen vielleicht noch einen Blick auf die Lokomotiven und Wagen oder kehren ein und gehen direkt weiter ins Zentrum von St. Wolfgang. 


Wer aber auf den Spuren des Mehrtagewegs wandeln will, nur halt auch dieses Mal in der einfacheren, nämlich bergab führenden Variante, fährt nun mit der Bahn und mit laut stampfenden Geräuschen hinauf zum Schafberggipfel. 

 

Der richtige Gipfel muss zwar noch zu Fuß erklommen werden, aber das ist ein Klacks. Danach macht man sich auf den Weg – der leider stellenweise auch recht steil ist. Aber er lohnt sich, was man schon sehr früh wusste. Schrieb doch bereits 1846 Adolph Schaubach zum Schafberg: „Er bietet wohl die schönste Aussicht in den Deutschen Alpen.“ 1883, rund vierzig Jahre später meinte der Reiseschriftsteller Josef Rabl „Der Schafberg wird der Rigi Österreichs genannt, ist jedoch, nach Ansicht Vieler, dem berühmten Schweizerberge in der Pracht der Aussicht und der Fülle des Gebotenen bedeutend überlegen. Schaubach bezeichnet ihn als den schönsten Aussichtspunkt der deutschen Alpen. Die Rundschau ist vor Allem weniger grossartig als schön und malerisch.“ Und auch im letzten Jahrhundert schwärmten Schriftsteller vom Schafberg, so zum Beispiel Franz Karl Ginzkey 1934 mit diesen Worten: „Schon während der Fahrt entschleiert sich die Landschaft von Minute zu Minute und wird immer großartiger und vielfältiger, um zuletzt, in der Nähe des Gipfels, ein fast unwahrscheinlich reiches Stück verklärte Welt den erstaunten Blicken darzubieten. Aus einem Chaos kaum übersehbarer Berggipfel blitzen nicht weniger als 14 blaue Seespiegel hervor. Dem geisterhaften Grüßen der romantisch zerklüfteten Kalkwände eint sich das tiefsatte Grün der Wälder, das sonnige Leuchten der Matten.“

Daten zur Schafbergbahn

Nicht nur Eisenbahnnostalgiker oder Kinder werden ihre helle Freude an einer Fahrt mit der 1893 in Betrieb genommenen Schafbergbahn haben. Wo findet man schon so etwas: Eine winzig kleine, alte Zahnradbahn, die rund eine halbe Stunde den Berg hinauf schnauft? 

Der Fuhrpark besteht aus sechs nostalgischen, kohlegefeuerten Dampflokomotiven aus den Baujahren 1893 und 1894, vier modernen, ölgefeuerten Dampflokomotiven (1992, 1995), zwei Dieseltriebwagen von 1964, 13 Personenwagen und fünf Güterwagen. 

Die Fahrt mit der 1893 in Betrieb genommenen Bahn geht über 5,85 Kilometer von 544 Meter NN (Talstation) bis 1732 Meter NN (Bergstation), überwindet also einen Höhenunterschied von 1188 Meter. Die Zahnräder greifen in zwei zwischen den Schienen angeordnete Zahnstangen ein. Die größte Steigung beträgt 260‰, die kleinste 44‰. 

Im April 1892 begannen 350 italienische Arbeiter mit dem Bau der Zahnradbahn auf den Schafberg. 6000 Maultierlasten mit Werkzeugen, Material und Lebensmitteln mussten befördert werden. Die Arbeiter bauten zahlreiche gewölbte Steinbrücken, einige Felsabschnitte, zwei Tunnels mit 26 und 91 Metern und einen 24 Meter langen Viadukt. Nach etwas mehr als einem Jahr war der Bau beendet. Vom Schafberggipfel aus kann man 14 Seen sehen.

Von der Bergstation aus genießt man zuerst den Blick zum Wolfgangsee, steigt man etwas höher, sieht man noch den Attersee, den Mondsee, den Irrsee und ein bisschen den Fuschlsee. Außerdem hat man einen 360-Grad-Blick auf die umliegende Bergwelt mit den 14 Seen Wolfgangsee, Abersee (heute ein Teil vom Wolfgangsee), Mondsee, Irrsee, Obertrumer See, Mattsee, Grabensee, Wallersee, Fuschlsee, Eibensee, Schwarzensee, Krottensee, und bei guter Sicht Waginger See und Chiemsee

Schafberg – abwärts per pedes

Zuerst ging ich vom Gipfel zurück zur Bahnstation und begann dort mit dem Pfad, der steil, aber gefahrlos hinab zur Mittelstation führt. Ich wanderte links am Naturfreundehaus vorbei und in zehn Minuten hinab zu den Hütten der Schafbergalm. 

An der Verzweigung danach hielt ich mich in Richtung St. Wolfgang geradeaus in den Wald. Nun ging es meist recht steil hinab, unterbrochen von flacheren Abschnitten und gelegentlich einem Ausblick auf den See. 

An der Jausenstation Aschinger orientierte ich mich rechts und wanderte weiter bis zu den ersten Häusern. Hier machte ich einen Abstecher: nach links kommt man in wenigen Minuten zur Hupfmühle, wo die Dittelbachwasserfälle bewundern werden können. Weiter bergab gehend erreichte ich schließlich wieder den Talbahnhof.  

Blick übers Land - Ruine Wartenfels

Eine weitere Etappe des Mehrtageswanderwegs 4 Berge 3 Seen führt auch über den Schober bzw. die Ruine Wartenfels. Der Schober ist geübten Bergsteigern vorbehalten, führt doch eine kurze, aber steile und ausgesetzte Passage auf seinen Gipfel. Aber auch „normale“ Wanderer können in den Genuss der Aussicht über das Land oder der Ruine Wartenfels kommen, denn man kann bei der Mehrtageswanderung auf die Gipfelrunde verzichten oder mit dem Auto bis zum Forsthaus Wartenfels fahren und von dort die Aussicht und auch die Ruine genießen. Ein Zugang führt zum Beispiel von Fuschl über das Hotel Ebner’s Waldhof und den Golfplatz mit Einkehr, der Waldhofalm, hinauf zum Gasthof Forsthaus Wartenfels. Von hier aus sind es nur noch rund fünf Minuten zur Ruine Wartenfels.

Das Forsthaus Wartenfels ging aus der 1894 errichteten ersten Wartenfelser Hütte hervor; diese gilt in Österreich als „Wiege des Wandersports“. Um 1900 gab nämlich die Thalgauer Fabrikantin und Bergsteigerin Maria Gärtner die Anweisung, dass ihre Angestellten mindestens einmal pro Woche vom Tal auf den Gipfel des Schobers zu steigen haben, um fit zu bleiben. Vor dem Haus wird heute in Erinnerung an den Mediziner Paracelsus ein Giftgarten gepflegt. Hier wachsen, fein säuberlich beschriftet, die gängigsten Giftpflanzen der Region. 

Die Ruine Wartenfels wurde 1259 durch Konrad von Kalham errichtet und 1321 an Erzbischof Konrad IV. von Salzburg verkauft. Von hier aus verwalteten die erzbischöflichen Pfleger bis ins 16. Jahrhundert den Gerichtssprengel Wartenfels und sicherten dessen Grenze gegen das bayerische Mondseeland. Ab 1564 wurde die Burg dem Verfall preisgegeben, weil in Thalgau ein neues Gerichtsgebäude erbaut worden war. Heute ist die Ruine hervorragend hergerichtet und die vielleicht schönste Aussichtsburg des Salzburger Landes. Von ihr aus hat man einen prächtigen Blick zum Mondsee und zum Fuschlsee. In der Burg verbrachte der berühmte Mediziner Paracelsus seine letzten beiden Lebensjahre, bevor er in Salzburg 1541 verstarb.

Wilder Wald um Hintersee

„Dazu ein Wasserfall“ steht in der Überschrift. Dieser liegt etwas weiter entfernt vom 4 Berg 3 Seen Wanderweg, zeigt aber deutlich die Vielfältigkeit der Gegend. Dazu fuhr ich nach Hintersee. 

Das idyllische Dorf liegt am Ende eines versteckten Seitentals, in dem die Straße endet, aber für den Urlauber die heile Welt beginnt. 


Davor noch liegt der zauberhafte Hintersee am Rand der Osterhorngruppe. Danach folgt das Dorf, an dem die zauberhafte Natur beginnt. 

 
 
Und abgesehen davon: der Priester Joseph Mohr, Dichter des wohl berühmtesten Weihnachtsliedes „Stille Nacht…“, war hier 1827 bis 1837 als Vikar tätig. Im Joseph-Mohr-Haus sieht man noch sein originales Priestergewand und einige andere Exponate mit Bezug zu ihm. 
Eine Sehenswürdigkeit ganz anderer Art ist der alljährliche Perchtenumzug im Advent, dem ich einmal beiwohnen durfte. Auch eine wilde Sache, und wer sich davor gruselt, sich zu gruseln, sollte diese Veranstaltung meiden und sich lieber den schönen Seiten der Gemeinde zuwenden. Aber ansonsten – dabei sein lohnt sich!
Jetzt stand aber der WaldWasserZauberweg auf dem Programm, der wirklich zauberhaft schön ist. Der Rundweg besteht aus zwei Teilen, die auch getrennt begangen werden können: dem Waldzauber Hintersee und dem Wasserwunder Tiefenbach. Beide sind für Jung und Alt gleichermaßen interessant.  
 

Unterwegs trifft man in der Mitte beider Teile auf den Satzstein, einen riesigen Felsbrocken, der auch als einer der Salzburger Glücksplätze markiert ist. Am Wendepunkt, etwa 100 Höhenmeter weiter oben, findet man einen interessanten Wasserfall.

 
 
Entspannung pur, für Jung und Alt

Wer aber sich und seinen Kindern nur einen entspannten Urlaubstag gönnen will, der bleibt in der Nähe von Fuschl am See. Hier kann man vom Ort aus eine schöne, kleine Wanderung unternehmen: Sie führt ab dem Parkplatz in zehn Minuten erst zum Beginn des für Kinder gedachten Zwergerlweges, dann vorbei an einem Wildkräutergarten zur Rumingmühle, einer alten Getreidemühle, die zeitweise bewirtschaftet ist. 

 

Sie ist ebenfalls als Salzburger Glücksplatz deklariert. Hier gibt es auch ein Kneippbecken. Den Zwergerlweg, der mit schönen Bildern, hölzernen und bemalten Zwergen und Geschichten geschmückt ist und das Kneippbecken kann man immer begehen. 

Die aktuellen Öffnungszeiten von Kräutergarten und Rumingmühle erfragt man am besten vorher beim Tourismusverband Fuschlseeregion.

Dieter und Marlies Buck

Info:

Tourismusverband Fuschlseeregion
www.fuschlseeregion.com, Dorfplatz 1, 5330 Fuschl am See, Telefon 0043 (0) 6226 83 84

Unterkunft: Hotel Restaurant Stefanihof
Dorfstraße 27, 5330 Fuschl am See, www.stefanihof.at, Telefon 0043 (0) 6226 83 71

Mehrtageswanderweg: 4 Berge 3 Seen http://4berge3seen.at

Karte: Salzburg und Umgebung, Kompass 017, 1:25 000

Literatur:

Dieter Buck: Wanderungen und Bergtouren im nördlichen Salzkammergut. Verlag Plenk. ISBN 978-3-940141-53-8

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Dieter Buck

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