Dienstag, 19. Mai 2020

Salzkammergut: Bad Ischl

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Badeseen, Berge, Bilderbuch:
Sommerfrische 2.0 in Bad Ischl
Rund um das Kaiserstädtchen, in dem schon Sisi und Franz Joseph I. ihren Alltag vergaßen, locken einsame Pfade und strahlende Natur-Juwele
 

 Foto: Katrin (so heißt der Berg) ist 1542 Meter hoch – und
bietet beste Aussichten. Foto: Daniel Leitner

In Österreich kennt jedes Kind Bad Ischl, zumindest aus den Geschichtsbüchern. Schließlich verbrachten Kaiser Franz Joseph I. und seine Sisi hier jahrzehntelang die Sommerfrische. Viele Deutsche dagegen denken zunächst an ein Skigebiet mit ähnlich klingendem Namen – und sind überrascht, wenn sie das feine Städtchen inmitten des Salzkammerguts für sich entdecken.

Nur eine Autostunde von Salzburg entfernt, zeigt sich die Natur im Angesicht des Dachsteingebirges von ihrer allerschönsten Seite: Türkisblaue Seen, wilde Flusslandschaften, endlose Wälder, Berge und Almen – und mittendrin Bad Ischl mit seinen 14.000 Einwohnern, den Gründerzeitfassaden und schon fast südländisch anmutendem Flair. Übernachtungen gibt es bereits ab 50 Euro pro Person im Doppelzimmer mit Frühstück.

„Bad Ischl ist der ideale Ort für die Sommerfrische 2.0“, sagt Stephan Köhl, der Geschäftsführer des Tourismusverbands. „Die Kaiserfamilie wusste schon, wieso sie ausgerechnet diesen Ort gewählt hatte, um dem geschäftigen Alltag zu entfliehen.“ Während Franz Joseph sein Glück beim Jagen in den Wäldern fand, nutzte Sisi die Möglichkeiten des perfekten Outdoor-Fitness-Studios: Schon vor dem Frühstück wanderte sie auf ihren Hausberg – den Jainzen, der sich direkt oberhalb der Kaiservilla erhebt. Natürlich in Rekordzeit und mit schwitzenden Hofdamen im Gefolge. Wer es langsamer angeht, ist in einer Stunde oben und kann die fantastische Aussicht auf die geschichtsträchtige Stadt genießen. Danach vielleicht kurz im Fluss Ischl abkühlen, der dem Ort den Namen gab? Im Hochsommer ein echter Geheimtipp.

Die Seen des Salzkammerguts dagegen sind schon im Juni warm genug zum Schwimmen. Allen voran der Wolfgangsee mit seinen einsamen Buchten und dem legendären Türkisblau, der Attersee, der in kräftigerem Dunkelblau schimmert und der ruhige Mondsee, über den Schafberg und Drachenwand wachen. Einsame Pfade führen zu abgelegenen Badeplätzen – am besten den Picknickkorb packen und den Augenblick ausgiebig auskosten.

Jeden Tag locken neue Routen. Ob Baden mit Bergblick oder Ausflüge zu Bilderbuchalmen: Das Rad- und Wandernetz ist vorbildlich angelegt und macht vielerorts schon den Weg zum Ziel. Wieder ein neuer Blick aufs Gebirge, eine idyllische Flusslandschaft, eine Traumbucht mit Trauerweide – hinter jeder Biegung tun sich neue Perspektiven auf.

„Die Landschaft ist enorm abwechslungsreich“, schwärmt der in München geborene Köhl, der hier seit nunmehr zwei Jahren für den Tourismus verantwortlich ist und sich den Blick von außen bewahrt hat. „Frisch, gesund, weitläufig, inspirierend“ – das sind die Attribute, mit denen er Bad Ischl beschreibt. „Viele Künstler haben sich in der Region niedergelassen oder kommen regelmäßig, um hier Durchzuatmen und sich in der intakten Natur aufs Wesentliche zu fokussieren“, führt er aus.

Einer der berühmtesten Freunde Bad Ischls ist nach wie vor Franz Lehár, der in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag gefeiert hätte. Seine Villa an der Traun ist heute Museum. Übrigens: 2024 sind Bad Ischl und das Salzkammergut europäische Kulturhauptstadt & Region. Die Vorbereitungen haben schon begonnen.

Für Urlauber wird dieser Sommer ein sehr entspannter sein. Man wird draußen in der Natur noch mehr Einsamkeit genießen können als ohnehin schon – und in Bad Ischl selbst viel Platz zum Flanieren haben. Majestätische Ruhe in der Kaiserstadt sozusagen. Nebenbei bemerkt: Die kaiserliche Familie liebte Bad Ischl nicht nur als landschaftliches Kleinod, sondern auch wegen der Salzvorkommen: Die Einnahmen des Salzkammerguts füllten einst ihre Staatskassen.

Spezial-Angebot: das „Früh-Sommer-Package“ umfasst drei Übernachtungen im 4-Sterne-Hotel mit Frühstück sowie kaiserliche Extras und kostet ab 333 Euro pro Person im Doppelzimmer.

Besondere Tipps für Natur- und Bewegungs-Hungrige: der „BergeSeen Trail“ als 250 Kilometer langer Weitwanderweg zu den schönsten Fleckchen des Salzkammerguts (www.salzkammergut.at/trail) und der neue „BergeSeen eTrail“ als MTB-Weitradweg mit 650 Kilometern Strecke (www.salzkammergut.at/bergeseen-e-trail).

Weitere Infos:
www.badischl.at

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Dieter Buck
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