Naturschauplätze Stubaital
Eulenwiesen und mehr
Orte, die Geschichte erzählen und
Aussichten präsentieren
Die Stubaier Naturschauplätze sind Orte, die
Geschichten erzählen und die Geschichte zeigen, Plätze, die Ansichten und
Aussichten präsentieren, Stellen, die wirken und bewirken und vor allem
Lebensräume, in denen die Tier- und Pflanzenwelt gedeiht.
Sie liegen meist im
Verborgenen, sind jedoch an Sitzgelegenheiten, die kunstvoll an die Umgebung
angepasst sind, gut zu erkennen. Die Stubaier Naturschauplätze haben teilweise
recht eigenwillige Namen. Abgeleitet werden sie von Flurnamen sowie deren
Beschaffenheit, Geschichte und Lage. Oft sind es Flächen, die durch die
Urbarmachung des höher gelegenen, saftigen Bodens entstanden sind und für die
einheimischen Bauern von existenzieller Bedeutung waren. Sie eröffnen aber auch
faszinierende Einblicke in die Geologie, sowie in die Tier- und Pflanzenwelt im
Stubaital.
Zum Naturschauplatz Eulenwiesen
Den Naturschauplatz Telfer
Wiesen konnte ich ja schon bei meiner Anfahrt ins Stubaital ansehen und
genießen. Um alle zu besuchen fehlte, leider, natürlich die Zeit. Aber der
Naturschauplatz Eulenwiesen musste noch sein.
Bergführer Werner begleitete
mich noch einmal. War auch gut so, denn er wusste immer wieder etwas neues und
interessantes aus dem Stubaital zu erzählen. Zudem kennt er sich natürlich
bestens aus und so braucht man ihm nur „nachzutrotten“, kann die Gegend und die
Aussicht genießen und muss sich keine Gedanken um den Weg zu machen.
Los ging diese Wanderung
beim Alpengasthof Gleinserhof, den wir mit einem Taxi erreichten. Von dort
wanderten wir zuerst durch einen schönen Hochwald, der gewaltig an meinen
heimischen Schwarzwald erinnerte.
Park oder Natur? - die Eulenwiesen
Dann folgten aber die
Eulenwiesen. Wie kann man sie beschreiben? Eine sanft modellierte Hochfläche,
vor allem mit Lärchen bewachsen, durchsetzt mit alten, schwarzverbrannten
Heuhütten. Alles gut gepflegt, zum Teil mit gemähten Wiesen, schlichtweg mit
einer parkartigen Anmutung. Man hätte nicht zu wandern gebraucht. Hinsitzen auf
eine der neu geschaffenen Bänke, relaxen, die Gedanken schweifen zu lassen. Das
hätte für einen ausgefüllten Tag genügt. Eine Erinnerung an den Naturpark
Trudner Horn in Südtirol kam auf. Die Landschaft war ähnlich gewesen, die
Erinnerung positiv.
Außer den zahlreichen
Lärchen - im Spätherbst muss das ja eine herrliche Farbenpracht sein - findet
man hier auch zahlreiche geschützte Blumen wie Knabenkräuter, Küchenschelle,
blauer Enzian, Arnika und viele mehr. Bürstlingsrasen und Zwergsträucher tun
ein übriges, um die Natur so zu gestalten, dass man am liebsten gar nicht mehr
weggehen möchte.
Ab und zu gibt es eine
Aussicht. Zurück Richtung Inntal und Innsbruck, das am zumindest am Vormittag
unter einer dichten Nebeldecke lag, zu den Kalkkögeln oder zur markanten Serles
oder zum weiß gleißenden Gletscher. Ein Tag der nach Verlängerung schrie …
Wie der Phönix aus der Asche: Aus Feuer
entsteht neues
Entstanden sind die auch
Larchbergmahder genannten Eulenwiesen durch Brandrodung. Grund: die vielen
Überschwemmungen im Tal. Die Bauern benötigten aber Weideflächen, und die
schufen sie sich eben auf der Höhe, auf rund 1700 Metern Seehöhe. Und das
Besondere: Fichten und Kiefern verbrannten bei dieser Arbeit, die Lärchen
jedoch trieben im nächsten Jahr wieder aus. Heute bedeutet die prächtige
Landschaft jedoch Pflegearbeit: Gemäht werden sie einmal im Jahr, und das von
Hand!
An einer der Hütten wurde
gerastet. Freundliche Geister hatten eine Batterie von
Williams-Christ-Schnäpsen bereit gestellt, dank übrigens dafür. Danach führt
die Wanderung weiter durch Waldgebiete und Wiesen bis zur Bergstation der
Serlesbahn.
Serlesblick
Oberhalb befindet von Restaurant und Bergstation
sich der prächtige, neu angelegte Aussichtsplatz Serlesblick, neben der
Bergstation das Bergrestaurant Koppeneck. Wer mit der Bergbahn ankommt: Der Serlespark
Rundwanderweg führt von Koppeneck, um die Serlesseen zur Aussichtsplattform
Koppeneck. Auf dem Holzbauwerk erwarten Wanderer einen 360° Blick auf die
umliegende Bergwelt.
Die
weiteren Plattformen Karwendelblick und Serlesblick liegen auf dem Weg zu
Europas höchstgelegenem Kloster Maria Waldrast und ermöglichen großartige
Aussichten auf ein urwüchsiges Hochmoor und die Serles.
Im Bergrestaurant Koppeneck musste
natürlich eingekehrt werden. In die engere Wahl kam das „Knödelduo“, das sich
allerdings als Knödeltrio entpuppte. Auch recht, wandern macht schließlich
nicht nur durstig, sondern auch hungrig.
Erlebnis- und Erholungswelt Serlespark
Unterhalb des Restaurants Koppeneck
und neben der Bergstation sorgt die neue Erlebnis- und
Erholungswelt Serlespark für abwechslungsreiche Bergmomente für die ganze
Familie. Eingebettet in die Stubaier Bergewelt eröffnen sich hier faszinierende
Blicke auf die Serles, den Hochaltar Tirols, die Kalkkögel - auch bekannt als
die Dolomiten Nordtirols - und auf die Nordkette, das Juwel der Alpen. Der neue
Serleszug, ein Bummelzug, verbindet die Bergstation Koppeneck mit dem Kloster
Maria Waldrast.
Serlesseen - Serleswasser - Ruheoasen für Körper und Geist
Hier verführt die Kraft des Wassers die
Besucher - die schön gestalteten
und aussichtsreichen Speicherseen, mit einem wunderbaren Spielplatz, natürlich
zum Thema Wasser. Wie man sah, hat man damit voll den Geschmack der Kinder
getroffen. Den kleinsten Besuchern ist das Flachwasser mit eigenem Wasserspielareal
gewidmet. Egal ob Zapfen-Schwemmanlage oder Wildwasserlauf zum Spielen und
Kneippen, Langeweile kommt hier nicht auf. Eltern dürfen mit den Kindern
gemeinsam die Stationen entdecken, können aber auch die Ruheoasen vor dem
atemberaubenden Panorama im Bereich der Speicherseen nutzen. Die Seele einfach
mal baumeln lassen, klappt hier bestens.
SERLESBLITZ: Nervenkitzel für Abenteurer und jene, die es noch
werden wollen
Zur Talfahrt bieten sich die Sommerrodelbahn mit
ihren vierzig Steilkurven oder die Gondel an. Ausgezeichnet mit dem TOURISPO Award zählt
die Miederer Sommerrodelbahn zu den schönsten Sommerrodelbahnen der Alpen.
Blitzschnell geht es auf einer Länge von 2,8 km und einer Höchstgeschwindigkeit
von 42 km/h hinunter ins Tal. Bei dem Abenteuer wird eine Höhendifferenz von
640 m überwunden, spektakuläre Aussichten sind auch hier garantiert.
In der Gondel hat man jedoch
die Gelegenheit, die Landschaft und den Ausblick auf die Bergwelt und das
Inntal noch einmal voll zu genießen. Und ich genoss …
Serlesbahnen Mieders: auf einen Blick
- Rasante Talfahrt auf der 2,8 km langen Sommerrodelbahn
- Mountainbiken in verschiedenen Schwierigkeitsgraden
- Wandern auf zahlreichen Wegen, unter anderem auf 3 Kapellenwegen
- Quellenweg mit seiner Ruhe und Besinnlichkeit
- Die Serles (2717m) und der Blaser (2241 m) mit seinem Blumenmeer
- Europas höchstgelegenes Kloster Maria Waldrast
- Kinder unter 10 Jahren fahren in Begleitung eines zahlenden Elternteils frei
Betriebszeiten Sommer:
- Vorsaison: nur bei Schönwetter
- 05. bis 08.05. und 14. bis 16.05 von 09:00 Uhr bis 16:30 Uhr
- Nebensaison: 26.05. bis 08.07. und 12.09. bis 26.10. von 09:00 Uhr bis 16:30 Uhr
- Bei Rodelbahnbetrieb Samstag und Sonntag sowie feiertags bis 17:00 Uhr
- Hauptsaison: 09.07. bis 11.09. von 09:00 bis 17:00 Uhr
- Bei Rodelbahnbetrieb Samstag und Sonntag bis 18:00 Uhr
Naturschauplätze - Geologie und der Landwirtschaft
Naturschauplatz Elfer
Spektakulär präsentiert sich
die Aussicht vom Naturschauplatz Elfer. An diesem Platz wird zudem die Geologie
des umliegenden Geländes näher beschrieben. Die ringsum liegenden Gebirgsketten
sind die stummen Zeitzeugen der Alpenbildung. Auf eindrucksvolle Weise
veranschaulichen sie das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher
Gesteinsformen. Auf der einen Seite die schroffen und
hellen Felstürme des Serleskammes aus Kalkgestein und auf der anderen Seite das
Urgestein der Stubaier Berge, der sogenannte Ötztal-Stubai-Kristallin, welches
den Sockel des Berges bildet.
Naturschauplätze Kartnall, Eulenwiesen,
Telfer Wiesen und Gschmitz
Die Naturschauplätze
Kartnall in Neustift, die Eulenwiesen in Schönberg, die Telfer Wiesen in Telfes
und Gschmitz in Fulpmes sind Flächen, die schon früh landwirtschaftlich genutzt
wurden. Einerseits wegen der saftigen und nahrhaften Böden und andererseits
weil sie höher gelegen sind und so von den Überschwemmungen, die oft im Tal
vorkamen, verschont wurden. So wurden etwa die Flure Kartnall, Eulenwiesen und
Gschmitz erst durch Brandrodung nutzbar und Ackerflächen bzw. Weideflächen
frei. Heutzutage werden nicht mehr alle davon landwirtschaftlich genutzt, was
aber geblieben ist, sind wunderschöne Lärchenwiesen, die zum Wandern und
Genießen einladen.
Neue Naturschauplätze: Hühnerspiel,
Wildeben und Gletscherblick
Die oben genannten fünf Naturschauplätze
gibt es im Stubaital schon länger: Kartnall, Eulenwiesen, Telfer Wiesen,
Gschmitz und Elfer Gratzengrübl. Neu seit diesem Jahr sind drei neu gestaltete,
jeder mit einem anderen Thema: Hühnerspiel, Gletscherblick und Wildeben.
Naturschauplatz Hühnerspiel
Knapp unterhalb der
imposanten Brennerspitze ist der kunstvolle, mit einer karussellartigen
Sitzbank ausgestattete Naturschauplatz Hühnerspiel angelegt worden. Seinen
Namen hat der Platz wegen der hier lebenden Tiere bekommen. Zwischen Ende März
und Anfang Juni – zur Balzzeit – erklären die Spielhähne, auch Birkhähne
genannt, dieses Gelände zu ihrem Territorium.
Naturschauplatz Wildeben
Ein weiterer, neu angelegter
Naturschauplatz befindet sich auf dem Weg zur Serles. Besteigt man den Gipfel
vom Stubaital aus, dann kommt man an ihm vorbei. Umgeben von einem Gelände mit
steilen Anstiegen und wild abfallenden Hängen, ist es der einzige flache und
ebene Platz den man passiert. Bezeichnenderweise rührt daher auch sein Name:
„Wildeben“. Besonders wohl fühlt sich auch das Alpen-Edelweiß auf dieser Höhe.
Mit etwas Glück findet man eines, aber bitte nicht pflücken, die Königin der
Alpenblumen steht unter Naturschutz.
Naturschauplatz Gletscherblick
Der
dritte neue Naturschauplatz hat seinen Namen aufgrund seiner Lage, mit einem
traumhaften Panoramablick auf die höchsten Gipfel des Stubaitals, bekommen –
Gletscherblick. Nahe der Starkenburger Hütte im Gemeindegebiet Neustift
gelegen, bietet er einen Rundumblick auf die bedeutendsten Stubaier Gipfel und
die in der Sonne gleisenden Gletscherfelder oder Ferner, wie sie in Tirol
bezeichnet werden.
Naturschauplätze Stempelpass
Besuche der
Naturschauplätze lohnen sich nicht nur aufgrund der Schönheit und der
Aussichten, die dort präsentiert werden. Man kann sie mit einem eigenen
Stempelpass, der in den Büros des Tourismusverbandes Stubai erhältlich ist,
auch sammeln und sich dafür eine Belohnung erwandern. Für fünf
abgestempelte Felder am Pass hat man sich ein T-Shirt verdient.
Mehr Informationen zu den
Naturschauplätzen und wie man dort hinkommt, finden Sie unter:
http://www.stubai.at/aktivitaeten/wandern/naturschauplaetze/
Info:
Tourismusverband Stubai Tirol, www.stubai.at
Der
Tourismusverband Stubai Tirol informiert auf der Website www.stubai.at über aktuelle
Angebote, Termine und Veranstaltungen. Die Online-Unterkunftssuche hilft, die
passende Unterkunft für Ihren Urlaub zu finden. Anfragen sind einfach per
E-Mail unter info@stubai.at oder auch unter Tel:
+43 (0)501881-0 möglich. Für Pauschalbuchungen und die Organisation und
Vermittlung von Transfers ab/bis Flughafen München und ab/bis Flughafen
Innsbruck ist die Stubai Touristik gerne zur Stelle, Tel: +43 (0)501881-170
oder 171 bzw. per E-Mail unter stubaitouristik@stubai.at.
Die Stubai
Super Card
Eine feine Sache für den
Gast ist die Stubai Super Card. Zahlreiche Vorteile wie freie Fahrten
mit den Bussen, der Stubaitalbahn und den Bergbahnen sowie Eintritte in die
Schwimmbäder in Neustift und Mieders sind in der Stubai Super Card
inkludiert. Man erhält sie von Mai bis Oktober automatisch in den teilnehmenden
Betrieben.
Hotel Angelika ***, Dorf 33, A-6167
Neustift im Stubaital, Tel.: 0043/(0)5226 / 25 55, mailto:info@hotel-angelika.com, http://www.hotel-angelika.com
Gemütliches Hotel im Ort. Der Wirt kocht nicht nur hervorragend, sondern
unternimmt mit seinen Gästen auch Wanderungen und Radtouren.
Bergführer:
Werner Müller, Telefon 0043 (0) 5226 3104, mobil: 0043 (0) 676 7217056
Taxi:
Taxi Schwab, Telefo 0043 (0) 5226 3461
Bergbahn:
www.serlesbahnen.at
Literatur:
Heinz Zak: Stubai
Empfohlene
Karten:
Kompass DVD Österreich, ISBN 978-3-85491-629-1, Kompass DVD Über die
Alpen, ISBN 978-3-85026-430-3. (Die Karten lassen sich auch auf GPS-Geräte,
iPhones und Android übertragen).
Oder
Kompass Wandern Rad Skitouren 83 Stubaier Alpen 1:50 000
Sie erhalten die DVD oder die Karte im Buchhandel oder hier.
Empfohlener Wanderführer:
Kompass Wanderführer + Karte 5610: Stubaital
Empfohlener Wanderführer:
Kompass Wanderführer + Karte 5610: Stubaital
Fotos: Dieter Buck, TVB Stubai Tirol/Andre Schönherr, Naturidea
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