Auf dem Quellenweg zum Schönjöchl
Blumen, Wasser und Aussicht
Wie schon in den
anderen Beiträgen zum Urlaubsaufenthalt im Wanderhotel Chesa
Monte**** in Fiss, mitten in der Samnaungruppe erklärt, kann
man hier die Bergbahnen wie den Öffentlichen Personennahverkehr in einer Stadt
benutzen - man kann von einer Ecke in die andere fahren.
Das habe ich bei dieser Wandertour auch weidlich ausgenützt.
Um nämlich zum Ausgangspunkt zu kommen, fährt man rauf, runter und wieder rauf,
und am Ende der Wanderung bringt einen noch eine ganz andere Bergbahn wieder zurück.
Wanderschaukel vom Feinsten könnte man dazu sagen.
Zuerst hinauf zum Funpark
Aber der Reihe nach. Nach einem ausgiebigen Frühstück im
Wanderhotel Chesa Monte**** ließ ich
mich mit der Möseralmbahn gemütlich zu diesem Funpark hinauf schaukeln. Zum
Glück hatte ich keine Kinder dabei, denn dann wäre ein Fortkommen von den
vielen Attraktionen wohl nicht so schnell oder kaum möglich gewesen. In diesem
Sommer-Funpark kann man mit 80 km/h durch die Lüfte sausen, den wilden Skywing
in drei verschiedenen Levels befahren oder mit der Sommerrodelbahn Fisser
Flitzer wieder ins Tal hinab sausen.
Interessant, auch für Erwachsene, wäre ein Besuch des
Natur-Themenwegs Fisser Gande, einem ehemaligen Bergsturzgebiet, das heute als
Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Ein Weg mit Infotafeln führt hindurch. Ich
wusste nur nicht, wie lange ich für die geplante Wanderung benötige, also ließ
ich es sein. Aber ich kann allen nur empfehlen: Machts! Begeht diesen Themenweg.
Er nimmt nicht allzu viel Zeit in Anspruch, lohnt sich aber. Die haushohen
Quarzitblöcke, das gesamten Bergsturzgebiet überhaupt, sind beeindruckend.
Nicht nur für Kinder! Bei der Rückfahrt vom Fisser Joch kann man das
Bergsturzgebiet übrigens gut von der Bahn aus sehen: Es ist inmitten des
umgebenden Waldgebietes recht auffällig. Ich habe es leider versäumt, habe auch
erst hinterher die Broschüre „Naturdenkmäler im Bezirk Landeck“ im Hotel Chesa Monte**** gefunden, aus dem der nachfolgend
abgebildete Text stammt.
Auf dem Panorama-Genussweg
Ich machte mich aber auf den viertelstündigen Weg zur
Bergstation der nächsten Bahnen. Unterhalb der Schneefläche beginnt der
Panorama-Genussweg. Ein Name, der den Nagel auf den Kopf trifft. Zuerst wandert
man durch Blumenwiesen mit Knabenkräutern ohne Ende. Ein Vorgeschmack auf den
Blumenweg, den man später begehen wird. Danach geht es durch ein fast
märchenhaftes Bergsturz-Waldgebiet, bei dem man sich nicht wundern würde, wenn
eine Elfe oder ein Zwerg hinter einem Baum hervorlugen würde. Und das Panorama?
Das hat man vor und nach dem Waldstück: über das Inntal zu den dahinter und im
Süden liegenden Bergen.
Und nach einer Viertelstunde hat man die Bergstationen der
Waldbahn und der Bergbahn Serfauser Sunliner erreicht. Jetzt geht es mit dem Serfauser
Sunliner hinab nach Serfaus. Naturfreunde aufgepasst: Kurz vor der Talstation
hat man kurz einen schönen Blick nach rechts zu den mächtigen Erdpyramiden. Wer
die gleichartigen aus Südtirol kennt, der weiß was ihn hier erwartet. Auch bei
der folgenden Bergfahrt sieht man kurz diese Pyramiden.
Tja, und die Talstation in Serfaus ist auch so eine
Kinder-nicht-loslassen-Einrichtung. Es gibt nämlich auch hier jede Menge
Attraktionen, Spiel, Spaß und Sport, vom Klettermöglichkeiten an 11
verschiedenen Wänden, eine Softplayanlage, ein Laserraum und
was-weiß-ich-noch-alles. Und alles in der Halle. Ein Tipp für ausgefüllte Regentage,
sollte es hier überhaupt mal welche geben, übrigens!
Jedenfalls fuhr ich mit der Komperdellbahn hinauf zur
Bergstation beim Kölner Haus. Hier gibt es übrigens auch Kindereinrichtungen:
Das Murmliwasser, eine Goldwaschanlage und echte Murmeltiere in einem
Freilichtgehege.
Wandermöglichkeiten gibt es von hier aus natürlich ohne
Ende, darunter der Furgler, dessen Besteigung mir auch dieses Jahr nicht
gelingen sollte. Aus Zeitgründen, wohlgemerkt.
Blumenpracht auf dem Quellenweg
Kurz oberhalb der Bergstation beginnen der Quellen- und der
Pensionistenweg in Richtung Fisser Joch/Schönjöchl. Dieser Beschilderung folgte
ich. Wo sich beide Wege kurz darauf trennen wanderte ich auf dem Quellenweg,
gleichzeitig Blumenweg, weiter. Nun erlebt man die ganze Blumenpracht der
Serfauser-Fisser-Ladiser Blumenwiesen im Sommer. Die eine oder andere Blume war
zwar bereits verblüht, der Almrausch lag in seinen letzten Zuckungen, aber es war
noch genügend da, um sich daran zu erfreuen.
Infotafeln erklären die Blumen, an denen man vorbei kommt.
Nach einiger Zeit zweigt der Blumenweg links ab, ich folgte aber dem
Quellenweg. Schade, auf die Erklärungen muss man ab jetzt verzichten. Trotzdem
kann man weiter die Blumenpracht genießen.
Es lärmen die Murmeltiere
Und nicht nur das. Die Mankeis jubilierten um die Wette.
Hei, ist das Leben schön, ist man versucht zu sagen. Stimmt aber nicht, sie
jubilierten nicht sondern sie pfiffen sich ihre Angst aus dem Leib. Angst vor
dem Feind, dem Menschen, der hier in großer Zahl hinab und hinauf wandert.
Dabei hat keiner im Sinn, sich ein fettes Murmeltier für das Abendessen zu
erlegen. Höchstens Kinder würden gerne die pelzigen Wollknäuel streicheln. Aber
man sieht eh keines. Man hört nur laufend die Pfiffe.
Der Weg führt am Ochsenbrünnl vorbei, danach wird es etwas
feucht, was man auch den großen Wollgrasbeständen sieht - wenn man es nicht
schon am Quietschen und Quatschen der Schuhe im nassen Weg gemerkt hat. Es
folgen die Schafquelle und die Jochtränke.
Der Weg zieht mit prächtigem Panoramablick sanft aufwärts -
dass man doch schon einige Höhenmeter gemacht hat, merkt man eigentlich erst im
Rückblick auf die Bergstation. Kurz vor der Bergstation der Königsleithebahn
auf dem Mittleren Sattelkopf wird es etwas steiler. Hier lässt sich übrigens
auch prima rasten.
Danach ist es nur noch gut eine Dreiviertelstunde bis zum
Fisser Joch. Es geht weiter auf einem Steig hinauf bis man schließlich oben auf
dem Kamm angelangt ist. Jetzt kann man nicht nur einen umfassenden Rundumblick
genießen, man kann einkehren oder die hier ausgestellten Kunstobjekte
bewundern.
Danach gondelt man mit der nunmehr vierten Bergbahn dieses
Tages hinab nach Fiss. Hat man Kinder dabei und will ihnen zur Belohnung eine
der Attraktionen auf der Möseralm gönnen, spaziert man ab der Mittelstation
gemütlich dorthin, abwärts dieses Mal, und fährt dann wie zu Beginn mit der
Möseralmbahn zurück.
Tja, ich war ungebunden. Also konnte ich mir endlich einmal
die sehenswerte Fisser Kirche mit ihrer schönen Einrichtung ansehen.
Und abends wurden wir mit einem ausgewachsenen Fondue verwöhnt:
Info:
Die Wanderung ist in der von mir beschriebenen Richtung mit
3 Stunden ausgeschrieben. Trotz vieler Fotohalts habe ich aber nur etwa 2,5
Stunden dafür gebraucht. Es ist ein Höhenunterschied von 410 Meter zu
bewältigen. Wenn man sie als reine Bergabwanderung vom Fisser Joch aus in der
umgekehrten Richtung machen will steht auf dem Wanderschild bei der Bergstation
die Zeitangabe 2,5 Stunden. Ich schätze, man benötigt etwa 2 Stunden für diese
reine Bergabwanderung. Dazu rechnen muss man allerdings beides Mal etwa eine
Viertelstunde Weg von der Möseralm zur Bergstation des Serfauser Sunliners.
Info:
Hotel Chesa Monte****, Platzergasse 4, A 6533 Fiss, Telefon 0043 (0)
5476 6406, http://www.chesa-monte.com,
mailto:office@chesa-monte.com
Es werden nicht nur selbst täglich Wanderungen mit eigenen
Wanderführern organisiert, man kann sich an der Rezeption auch überaus
kompetent zu eigenen Touren beraten lassen - ein Wanderhotel eben. Die bieten
solchen Service!
Serfaus-Fiss-Ladis Marketing GmbH, Telefon
0043 (0) 5476 6239
Empfohlene
Karten:
Kompass Wandern Rad Skitouren 42 Landeck Nauders Samnaungruppe 1:50 000
oder
Kompass DVD Österreich, ISBN 978-3-85491-629-1, Kompass DVD Über die
Alpen, ISBN 978-3-85026-430-3. (Die Karten lassen sich auch auf GPS-Geräte, iPhones
und Android übertragen).
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Der vor Ort kostenlos erhältliche Kartenausschnitt 1:40 000 aus der
Kompasskarte mit dem Wandergebiet Serfaus-Fiss-Ladis. Ein Service der
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Dieter Buck
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