Wilfried F. Noisternig:
Wie viel Erde braucht der
Mensch?
Lebensspuren eines Bergbauern -
Ein fotografisches Porträt
Ein fotografisches Porträt
Mit der gleichnamigen Erzählung
von Leo Tolstoi
„I hun alleweil g’rad so viel getan, wia sich’s aus‘gangen
isch.“
Es
dürfte schon etwas Besonderes sein, wenn ein fotografierender Arzt mit
künstlerischen Ambitionen das Leben eines Bergbauern begleitet und Momente des
bäuerlichen Lebens sensibel mit der Kamera festhält. Und daraus ein besonderes
Buch, einen besonderen Bildband zu gestalten, hat der Tyrolia-Verlag geschafft.
Dies mit einer Erzählung von Leo Tolstoi zu kombinieren ist die weitere
Besonderheit dieses einfühlsamen Bauernporträts.
Früh,
mit sechs Jahre, ist er Waise geworden, mit 27 Jahren ist die Ziehmutter gestorben,
seither lebt er allein auf dem Kugler Hof im Tiroler Wipptal. Seit Jahrzehnten,
seit fast sechzig Jahren, bewirtschaftet er ihn ohne fremde Hilfe, in
Handarbeit, ohne Unterstützung von modernen Maschinen. Und er ist immer gern
ein Bauer gewesen. Trotz der harten Arbeit, trotz Alleinsein.
Wie viel genug sein kann – ein Bauernleben in Bildern und
Zitaten
Bescheiden
war er, der Kugler-Bauer. Viel hat er nicht gebraucht. Um es mit Tolstoi zu
sagen: Viel Erde braucht der Mensch nicht, um zu leben. Besitzt man eine innere
Zufriedenheit, kommt man mit recht wenig Erde aus.
Es ist ein behutsames
Porträt eines Hofes, das der Autor und Fotograf mit seinen zartfarbenen, pastellfarbigen Fotos da zeichnet – von einem Flecken
Erde, auf dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Aber auch das eines
Menschen, der abseits von Konsum und Hektik des modernen Alltags ein genügsames
aber glückliches Leben lebt.
Der Bauer und sein
Alltagsleben, sensibel dokumentiert
Für dieses
stille und doch eindringliche Buch hat Wilfried F. Noisternig das tägliche,
aber keineswegs alltägliche Leben eines Bauern mit Leib und Seele dokumentiert.
Neben Aufnahmen des Kugler-Bauers in seinem Alltag erfährt man viel vom Hof,
von innen und von außen, vom Umfeld, von Zäunen und wie sie gebaut werden, vom
Heuen, von Feld und Wald.
Ist der
Bauer ein früher Aussteiger? Ein Konsumverweigerer? Mit Sicherheit nicht. Bei
solchen Motiven stecken andere Gedanken dahinter. Der Kugler-Bauer lebt wie er
lebt, wie es das Schicksal für ihn gewollt hat. Einfach, zufrieden, trotz
harter Arbeit.
Durch Noisternigs
Texte und Fotografien werden jene grundlegenden Fragen angesprochen, die
Menschen heute in traditionell bäuerlich geprägten Gebieten aber auch darüber
hinaus besonders bewegen: Kann Landwirtschaft in unserer Zeit noch nach
ökologischen und nachhaltigen Gesichtspunkten betrieben werden? Wie gelingt ein
zufriedenes Leben abseits des Konsums und der Hektik des modernen Alltags? Also
eben um mit Tolstoi zu sprechen: Wie viel Erde braucht der Mensch
schlussendlich wirklich?
Passend zum
Inhalt des Buches: Es ist auch optisch und haptisch ein gelungenes Werk. Mit
Leineneinband, zartem Druck und gelungenem Layout. Man wird es immer wieder
gerne in die Hand nehmen - vielleicht um auch selbst wieder auf den Grund
menschlichen Lebens zurückzukommen. Ein beeindruckendes Werk, ein Werk, das zum
Nachdenken anregt. Nicht umsonst wurde die Herausgabe von Regierung und der
Tiroler Versicherung unterstützt.
Zum Autor:
Dr. Wilfried
Noisternig, geboren 1959 in Matrei a. Br., Arzt für Allgemeinmedizin in Navis,
neben seinem Beruf ist vor allem die Fotografie seine große Leidenschaft, die
Kamera eine ständige Begleiterin in Freizeit und auf Reisen. Seit 2002
Vertiefung in die künstlerische Fotografie durch Teilnahme an diversen
Seminaren und Workshops.
Wilfried F. Noisternig: Wie viel Erde braucht der Mensch? Lebensspuren eines Bergbauern - Ein
fotografisches Porträt. Mit der gleichnamigen Erzählung von Leo Tolstoi. 120 Seiten, 78 farb. Abb., 22 x 27 cm, in Leinen
gebunden. Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2016. ISBN
978-3-7022-3573-4. € 34,95.
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