Herrliches Eisacktal:
Im Künstlerstädtchen Klausen und drumrum
Zum Birmehlherbst
Grandios: Ich war ja
schon viele Jahre in Südtirol und habe hier die unterschiedlichsten Hotels
kennen gelernt. Aber was mir der Stephanshof in Villanders, hoch über dem
Künstlerstädtchen Klausen geboten hat, schlägt alles: Ein Panoramazimmer mit
einem Blick über das gesamte Eisacktal, die Dolomiten immer im Hintergrund. Zwei Balkone, einen Erker, Hallenbad, Whirlpool, Freibad, Liegewiese, Wanderführungen und, und, und. Vom feinen Essen ganz zu schweigen ...
Eigentlich bräuchte man das Zimmer im Stephanshof gar nicht mehr verlassen,
nur auf dem Balkon sitzen und genießen wäre eigentlich auch schon tagesfüllend.
Wäre aber schade drum.
Etwas Besonderes in der Region um Klausen: der Birmehlherbst
Noch nie davon gehört? Na, dann sind sie in guter
Gesellschaft. Ich nämlich bis vor kurzem auch nicht. Dieses relativ neue Fest
wurde mir nämlich heiß empfohlen, also schaute ich es mir an.
Aber was ist Birmehl?
Das süße Birmehl diente der armen
Landbevölkerung über Jahrhunderte als Süßungsmittel, denn damit konnte man den
teuren Zucker sparen. Heute ist das nicht mehr notwendig, und so drohte diese
Speise in Vergessenheit zu geraten.
Kein Wunder auch, dass sich niemand mehr
rantraute: Die Herstellung ist nämlich recht aufwändig und zeitintensiv, und
wer hat denn schon noch Zeit? Dabei kann das Birmehl sehr vielfältig verwendet
werden und verleiht den damit gesüßten Speisen einen ganz eigenen Geschmack.
Um aber die Tradition nicht aussterben zu
lassen, hat sich das kleine Dorf Verdings, früher auch als auch als
„Birmehldorf“ bekannt, diese traditionelle Speise auf ihre Fahnen geschrieben.
Schon seit einigen Jahren findet nämlich alljährlich ein Festtag, der
Birmehlherbst, statt.
Unter dem Motto „Genuss, Kultur und
Unterhaltung“ finden an einem Tag zwei geführte Wanderungen auf dem eigens
eingerichteten Birmehlweg statt. Dabei lernt man nicht nur einiges über
Geschichte und Kultur der Dörfer Verdings und Pardell kennen oder kann in von
Gastwirten und Vereinen gebotenen kulinarischen Genüssen schwelgen, der
Rundkurs ist auch so eine herrliche Wanderung mit prächtiger Aussicht -
unbedingt empfehlenswert auch außerhalb des Festes. Nicht vergessen sollte man
dabei auch, einen Blick in die Kirche zu werfen. Sie hat einige sehenswerte
Fresken aufzubieten.
Hier
kurze Einblicke in die Birmehlfeste 2014 und 2015
https://youtu.be/y37aIIhYuWs
https://youtu.be/f8SBwxdIoH8
Kulinarik und Kunst
Birmehlherbst 2016: Und
das wurde geboten
Entlang des
Rundweges zwischen Pardell und Verdings boten die Gastbetriebe und Vereine an
15 verschiedenen Stationen Spezialitäten
nach alten und neuen Rezepten an. Von Birmehlnocken,
Birmehlravioli über Birmehlbrot, Birmehlkuchen bis hin zu einer Birmehlpizza
und viele andere traditionelle Köstlichkeiten werden kredenzt und das Augenmerk
auf das alte Bauernbrauchtum gelenkt.
Künstler und kreative Leute aus Verdings und Pardell haben ihre Werke - handgefertigte mittelalterliche Werkzeuge, Körbe, Fotos, Filme, Gedichte u.v.a.im Vereinssaal und im Dorfzentrum von Verdings in der Zeit der Öffentlichkeit präsentiert. Hier lohnte sich mehr als ein Blick.
Im
"Hintner Bangart" wurden vom Versuchszentrum Laimburg alte Obstsorten zur
Verkostung angeboten und an einem Stand wird Plentenes Muas und ein Birmehl-Ribler
zubereitet und konnte verkostet werden.
Alles in allem: Ein reiches Programm. Und trotzdem, noch
einmal: Der Birmehlwanderweg ist so schön, so aussichtsreich, dass er auch ohne
fest ein lohnenswertes Unternehmen ist.
Auf dem Birmehlwanderweg
Ich war rechtzeitig da, denn ich wollte mir noch einen
Parkplatz sichern, obwohl es auch eine gute Busverbindung von und nach Klausen
gab. Aber das gewährte mir Zeit, mir die ausnehmend schöne Kirche mit ihren
mittelalterlichen, gotischen Fresken aus dem 14. Jahrhundert anzusehen.
Besonders an diesem alten Gotteshaus, das an der wohl schönsten Stelle von
Verdings steht, wo man es von allen Seiten sehen kann, ist auch, dass es sich um
eine Chorturmkirche handelt. Eine Kirche also, in der der Turm gleichzeitig den
Altarraum bildet. In der kleinen Friedhofskapelle sollte auch das Lebensrad
nicht vergessen werden, das es dort als Fresko zu sehen gibt.
Dann tutete aber auch schon das Horn zur Führung und ich
schloss mich den vielen bildungs- und wanderhungrigen Besuchern an. Zuerst
führte uns der junge Mann zu den verschiedenen Bangarts,
also Baumgärten, in denen noch die alten Obstsorten gepflegt werden. Danach
zeigte er uns die Kirche und die Infotafel zum Krieg von Pardell.
Über eine
Trockenwiese mit herrlicher Aussicht hinab ins Eisacktal und zu den Dolomiten -
erklärt durch eine Panoramatafel ging es dann steil hinab nach Pardell.
Hier konnten
wir einem Handwerker zusehen, der uns zeigte, wie man früher aus Kuhhörnern
Kämme fertigte. Ab jetzt ging es wieder aufwärts: Durch die Baumgärten wandern
wir zur Jausenstation Moar in Vierns. Unser Führer erklärte uns auch die
Bedeutung dieses alten Maierhofes, wie man überhaupt bewundern muss, wie er in
allem, was Geschichte, Heimatgeschichte, Natur bewandert war. Es gab keine
Frage, die er nicht beantworten konnte.
Tja, ein
letzter Schlussanstieg, dann waren wir nach knapp zwei Stunden wieder zurück in
Verdings, wo Musik, lukullische Genüsse mit und ohne Birmehl, Kunst und
Handwerk warteten. Und es war auch recht voll geworden, was heißt, dass dieses
doch erst relativ junge Fest gut angenommen wird. Wie man sah, bei
Einheimischen und Touristen.
Nächster Termin: Der nächste Birmehlherbst findet immer am letzten Sonntag im September statt, also am 24.09.2017.
Hier ein paar Impressionen aus dem Stephanshof, in dem ich ein paar Tage lang wohnen durfte:
Hier ein paar Impressionen aus dem Stephanshof, in dem ich ein paar Tage lang wohnen durfte:
Aber im Stephanshof**** ist man nicht nur bestens untergebracht, hier isst man auch hervorragend. Wie zum Beispiel dies:
Oder dies, am nächsten Abend:
Weitere Impressionen aus Verdings:
Hier finden Sie die Infotafeln, an denen ich auf dem Birmehlweg vorbeigekommen bin. Es gibt aber noch mehr - selbst endecken ist eine heiße Empfehlung - Weg und Tafeln .... Es lohnt sich!
Info:
Unterkunft:
Stephanshof****, I 3940 Villanders, St. Stefan 12,
Telefon 0039 0472 843150, http://www.stephanshof.com, mailto:info@stephanshof.com
Tourismusverein
Klausen, Barbian, Feldthurns und Villanders, I-39043 Klausen, Marktplatz 1, Telefon
0039 0472 847424, Fax: 0039 0472 847244
www.klausen.it
Anreise in die Region Klausen
Auto: Innsbruck – Brennerautobahn –
Autobahnausfahrt Klausen
Bahn: IC- und EC-Bahnhof Klausen
Flug: Flughäfen Innsbruck (95 km), Bozen
(35 km) – oder mit dem „Südtirol-Bus“ von/zu die Flughäfen Verona,
Bergamo,
Malpensa und München
Empfohlene
Karten:
Kompass
Klausen und Umgebung 059 1:25 000, reißfest, wetterfest
Kompass
Südtirol 699 Südtirol, 1:50 000
Kompass DVD Über die Alpen, ISBN
978-3-85026-430-3. (Die Karten lassen sich auch auf GPS-Geräte, iPhones und
Android übertragen).
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Dieter Buck
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